Dienstag, 28. Januar 2014

Lutinus vs. Utrogest


Utrogest...du bist mein neuer Freund.

Mit Lutinus...ihr erinnert euch?...der undichte Wasserkessel...ständig nasses Höschen...

Mit Utrogest...Durchschlafen, kein Schwindelgefühl mehr...herrlich. Es sabbelt zwar immer noch, aber im Vergleich zu Lutinus ist Utrogest der absolute Gewinner.

Da muss ich erst 13 ISCI's mitmachen um zu merken, dass teuer nicht immer gut ist. Ich hoffe mal, dass es mindestens genauso gut auf meinen Progesteronspiegel Einfluss nimmt wie Lutinus.

Ich habe soeben die letzten zwei Utrogest "versenkt" und warte ab jetzt mal wieder auf meine Blutung. Warten...Warten....Warten...wenn ich eines gelernt habe, im Laufe der letzten sieben Jahre, dann ist das Warten!

Mir geht es gut dabei. Ich hatte gestern einen kleinen Kaufrausch. Als ich am Abend meine Beute betrachtet habe, musste ich feststellen, dass sie äußerst farbenfroh ausgefallen ist. Das muss doch ein gutes Zeichen sein, oder?

Liebe Grüsse
Eure Hanni, mit neuer Handtasche


Sonntag, 26. Januar 2014

Lebensgeschichten #9


Hallo miteinander,

ich habe damals meine "Sammelaktion" für Lebensgeschichten gestartet, um mich nicht in meiner eigenen Geschichte zu verirren.... um zu zeigen, dass das Leben ganz viele Geschichten schreibt... um Mut zu machen... um zu zeigen, dass man nicht alleine auf der Welt ist.

Ich war ganz erfreut, dass ich nicht ins Leere gerufen habe. Ihr habt mir eure Geschichten geschickt  und ihr habt meine Idee mit Leben gefüllt. Vielen lieben Dank dafür. So langsam gehen sie mir aus, die Geschichten, die das Leben schreibt. Wer also bisher gezögert hat oder meinte, seine Geschichte sei nicht wichtig...seid mutig, schreibt mir, macht anderen Mut.

Hier kommt die Geschichte von einspluseins...

Liebe Hanni,
nun kommt meine Geschichte:

Ich war die Erstgeborene, in der ganzen Familie – das muss eine unglaubliche Faszination ausgelöst haben, aber als Baby merkt man sowas ja bekanntlich nicht. Dann kam meine Schwester, als ich zwei Jahre alt war. Ich war hin & weg, habe jeden Tag „Mama“ gespielt und sie sofort in mein Herz gelassen. Weitere vier Jahre später folgte mein demzufolge sechs Jahre jüngerer Bruder – das gleiche Spiel wie bei meiner Schwester, scheinbar hatte ich schon als kleines Mädchen so viel Liebe zu geben. Die Jahre vergingen, wir hatten eine glückliche, schöne Kindheit voller Geborgenheit und Liebe. Dann wurden wir zu Teenies, meine Schwester verwickelte sich immer mehr in Lügen und wurde dabei irgendwie immer hübscher. Sie war kleiner als ich, schlanker und wunderschön – sie wickelte die Leute trotz Lügerei mühelos um den Finger.

Schon bald fühlte ich mich minderwertig, ich wurde in der Schule gemobbt und Sätze wie „Deine
Schwester ist ja so viel hübscher als du“ und „Dir helfen auch schöne Klamotten nicht mehr“ lagen an der Tagesordnung. Ich nahm eine Bahn früher zur Schule aus Angst vor den Mitfahrenden aus unserem Stadtteil. Ich versuchte, abzunehmen, doch es gelang mir nicht. Außerdem schielte ich manchmal (mit fünf Jahren wurde ich operiert, vorher habe ich massiv geschielt) und den Sinn für Mode hatte ich auch nicht. Ich begann, in Kaufhäusern Schmuck zu klauen und zog mich immer mehr in die virtuelle Welt des Chattens zurück – belog meine Eltern, um mich mit Jungs aus dem Chat zu treffen. Verliebte mich in einen dieser Jungs. Sein Vater starb kurz darauf, ich tat alles um ihm zu helfen – aber wir waren so jung, das war zu viel für unsere Beziehung. Nach vielen Höhen und Tiefen wurde die Beziehung zu meiner Schwester glücklicherweise besser, und ist heute eine großartige Freundschaft wie es sie nur unter Geschwistern gibt.

Als junge Erwachsene, so mit 16, gelang es endlich: 15 Kilo Gewicht verlor ich, verliebte mich in meinen damaligen besten Freund und wir wurden ein Paar – zuvor war ich in einer stabilen und guten Beziehung, in der ich viele erste Erfahrungen sammelte, dass ich diese aufgegeben habe, würde ich noch bereuen – zu mal ich meinem damaligen Freund aus heiterem Himmel das Herz brach. Nun gut.. gutaussehend waren wir zusammen. Glücklich. Bis er mich mit einer anderen betrog. Sofort war ein anderer Mann zu Stelle (das Interesse der Männer galt nun auch endlich mal mir, das genoss ich sehr) und tröstete mich, wir wurden ein Paar (er war 27, ich 17) – natürlich war diese Beziehung von Anfang an zum scheitern verurteilt, aber sie machte mich stark, hatte ich doch einen so viel älteren Freund, und ich liebte ihn wirklich, dachte ich jedenfalls. Es kam, wie es musste, und mein Ex-Freund gewann mich zurück – es begann ein wahrer Alptraum. Das nach außen hin perfekte Paar war alles andere als perfekt, immer wieder kam es zu Handgreiflichkeiten. So kam die verhängnisvolle Nacht, als er mich schlug und über den Küchenboden schleifte um mich dann, um 2 Uhr Nachts, vor die Tür zu setzen. Mein Herz war gebrochen.

Ich zog jedes Wochenende um die Häuser und bemerkte, dass ich gut bei den Männern ankam. Ja, ich hatte mich mal wieder in einen dieser Männer verliebt. Er war charmant, und ich klammerte gleich zu Beginn. Es ging mächtig in die Hose und so fuhr ich in eine andere Stadt, 300 km weiter südlich, um mit Bekannten zu feiern. Von Männern wollte ich nichts wissen, ich hatte die Nase gestrichen voll. Doch auf dieser Feier lernte ich meinen Mann kennen. Diesmal war ich zurückhaltend, hatte kein echtes Interesse und wollte auch meinen Namen nicht rausrücken. Er blieb hartnäckig und besuchte mich 3 Wochen später... es wurde dann doch mehr daraus und wir führten 2,5 lange Jahre eine Fernbeziehung. Dann bekam er einen Job in „meiner“ Stadt und kam zu mir. Wir suchten eine größere Wohnung und 2011 kam der Kinderwunsch auf – diese Geschichte meines Lebens kennt ihr ja. Inzwischen sind wir verheiratet und leben gemeinsam glücklich und zufrieden auf 120m² - mit Garten und Katze. Nur das Kind, das fehlt noch immer.

Liebe Grüße
einspluseins

Liebe Einspluseins,

die liebe Liebe hat schon so manchen auf Irrwege geführt. Ich freue mich für dich, dass du deinen Platz gefunden hast. Und das Tüpfelchen auf dem i, das wird schon noch kommen. Nur Geduld, meine Liebe, nur Geduld.

Deine Hanni


Donnerstag, 23. Januar 2014

Schlüpfrige Details einer Kinderwunschbehandlung


Ja...eine Kinderwunschbehandlung geht nicht nur an die psychische Substanz. 

Ich weiß ja nicht, wie es anderen Abkürzungsdamen geht… Wer hat eigentlich dieses absurde Wort in die Welt gesetzt? Abkürzungsdamen? Ich komme mir nicht vor, als ob ich eine Abkürzung nehme… Ich bin eher die „Ne Ne Ne…ich nehme nicht die Abkürzung, das führt in Horrorfilmen immer ins Desaster…ich fahre lieber außenherum“ Frau…

Oh...ich bin kurz abgeschweift....nochmal von vorne...
Ich weiß ja nicht, wie es anderen, ich nenne sie mal, Umwegsfrauen geht. Ich habe jedenfalls zu jedem Medikament nicht nur die gewünschten Wirkungen zu bieten. Nein, ich darf zusätzlich noch ein paar Nebenwirkungen mitnehmen. 

Zum Beispiel Clomifen. Spätestens nach drei Tagen sehe ich morgens alles doppelt. So ähnlich wie wenn die USS Enterprise in Warpgeschwindigkeit durchs Schlafzimmer fliegen würde. 

Oder Menogon. Davon werde ich so müde und bekomme nachts Hitzewallungen.

Cetrotide oder Orgalutran? Lieber Cetrotide, davon bekomme ich keinen dicken roten Fleck um die Einstichstelle. 

Brevactid oder Ovitrelle? Lieber Brevactid, da kann ich mir schönere Nadeln aussuchen.

Brechen muss ich übrigens von allen Medikamenten. Aber am ekelhaftesten ist einfach Lutinus. Mir wird nicht nur schwindlig davon...Achtung, jetzt wird es schlüpfrig im wahrsten Sinne des Wortes... Ich laufe aus wie ein undichter Wasserkessel. Sorry, für diese Details. Aber dies ist ein Kinderwunschblog und da gehört sowas halt auch dazu.

Aktuell ist es bei mir so, dass ich zwei Mal täglich diese Vaginaltabletten "zu mir nehme". Das ist für mich nur die halbe Dosis wie nach einem geglückten Transfer. Und bei jedem Schritt habe ich ständig diesen Medikamentenbrei im Höschen. Nachts im Liegen ist es besonders unangenehm. Ab morgen nehme ich Utrogest. Das hatte ich noch nie. Ich bin mal darauf gespannt, ob es genauso wie Lutinus sabbelt.

Warum ich das erzähle? Eigentlich möchte ich gerne mal wissen, wie es anderen so ergeht. Mir machen diese Nebenwirkungen nicht wirklich etwas aus, aber sie halten mir täglich vor Augen, dass diese Medikamente einfach keine harmlosen Hausmittelchen sind.

Wie geht ihr damit um?

Viele Grüsse
Eure Hanni, der es inzwischen wieder ganz gut geht






Samstag, 18. Januar 2014

ICSI Nr. 13


Nochmal von Anfang an. Die Ereignisse haben sich ja die letzten Tage überschlagen.

Ich bin wie üblich nach meiner Einnahme von Clomifen nach fünf Tagen zum Ultraschall. Ich war sehr nervös, weil ich Angst hatte, leer zu bleiben. Aber ich sollte belohnt werden. Ein wunderschönes Ei von 14,5 mm zeigte sich rechts. Links auch noch ein Miniei. Super, endlich wieder ein normaler Zyklus.

Die erste Enttäuschung kam gleich, weil mein LH schon wieder rapide in die Höhe schoss. Es war Donnerstag und ich hatte keine grosse Auswahl. Pokerspiel...Entweder wie immer versuchen, eine Downregulierung zu machen. Fraglich, ob die überhaupt anschlägt, weil sie das bei mir meist nicht tut. Oder versuchen mit Brevactid noch eine letzte Reifung zu erzielen und eine schnelle Punktion wagen. Wir haben uns für letzteres entschieden. Bis Montag hätte ich bei den Werten das Ei nicht halten können und die letzte Chance auf Punktion war Freitag.

Also Augen zu und durch. Jedes Ei verdient bei mir eine Chance. Ich kann es mir nicht mehr leisten, einen Zyklus auszulassen. Leider konnte Schatz nicht am Freitag so plötzlich frei machen...oder ja, es wäre schon gegangen, aber ich wollte nicht, dass er seinen Kollege aus dem Urlaub zurückpfeift. Also bin ich alleine in die KIWU. Ich brauche ihn ja nicht wirklich dazu, da wir sowieso nur Kryo-Sperma haben.

Und da ich ganz mutig war, habe ich mich entschlossen, auch auf Narkose zu verzichten. Ich war sozusagen live bei meiner Punktion dabei. Macht das bitte nicht, wenn ihr mehr als ein Ei habt. Bei einer Eizelle lässt es sich aushalten, aber ich glaube, bei mehr würde ich doch lieber schlafen. Mit der richtigen Atemtechnik...immer schön hecheln...lassen sich die Schmerzen aushalten. Fühlt sich an wie ein heißer, heftiger, brennender, anhaltender Schmerz bei jeder Spülung. Mehrere Spülungen wurden gemacht, bis nur noch Spülflüssigkeit kam. Dann noch Schmerzzäpfchen in Po und fertig.

Der Biologe hat ein Miniei gefunden. Doch leider war es nicht reif und ist ein paar Stunden später schon gestorben. Ich würde jetzt nicht sagen, dass die ganze Aktion umsonst war. Ein Versuch war es allemal wert. Aber eben Hanni-typisch mal wieder verkackt.

Es ist rechts und links je ein kleines Ei auf dem Schall zu sehen gewesen. Also wagen wir im nächsten Zyklus gleich einen weiteren Versuch. Ich nehme nun 12 Tage lang Lutinus bzw. Utrogest vaginal und dann sollte meine Blutung einsetzen.

Als ich im Umkleideraum war, kam eine "Leidensgenossin", die vor mir ihre Punktion hatte, um sich umzuziehen. Wir kamen ins Gespräch und sie fragte mich, wo bei uns die Probleme liegen. Als ich so mitten drinnen war, unsere Baustellen aufzuzählen, kam ich mir plötzlich so unendlich dumm vor. Eigentlich arbeitet jeder Teil meines Körpers gegen mich und ich klammere mich trotzdem an die Hoffnung, eines Tages Mama zu sein. Es kam mir auf einmal so aussichtslos vor.

Kralle ich mich an diesen Wunsch, noch einen Transfer hinzubekommen, nur noch, um Abschied zu nehmen oder möchte ich tatsächlich schwanger werden? Ich glaube, beides trifft auf mich zu. Ich möchte Mama sein. Aber ich kann auch damit abschliessen, wenn ich das Gefühl habe, wirklich alles getan zu haben.

Doch so weit sind wir noch nicht. Es besteht noch Hoffnung. Meine Eierstöcke sind noch nicht tot. Ich habe gestern weinen müssen...ausgiebig...ins Telefon...per WhatsApp...in die Arme meines Mannes. Das reicht.

Liebe Grüße
Eure schon noch ein bisschen traurige Hanni

Freitag, 17. Januar 2014

Aus und vorbei...


Gerade kam der Anruf. Mein Ei ist tot. Ein Versuch war es wert doch die Tränen laufen trotzdem.

Eure tottraurige
Hanni

Nicht zu viel Hoffnung...


... soll ich mir machen. Sagte man soeben zu mir und die Gesichter waren betrübt.

Mein Ei konnte punktiert werden, aber es ist noch zu klein. Wenn es bis morgen überlebt, bin ich wieder im Rennen. Ansonsten... War's das mal wieder.

Ich mag jetzt nicht viel schreiben. Ich verschiebe das auch auf morgen und vergrabe mich für heute erstmal.

Eure
Hanni


Donnerstag, 16. Januar 2014

Ich bin wieder im Rennen...



...nur diesmal mit Turbogang.

Beim Ultraschall zeigte sich rechts ein wunderschönes Ei. Ich habe gejubelt und mein Doc war entzückt und hochzufrieden. Der Plan war... richtig gelesen "war", bis Samstag gar nichts zu machen, da alles so hübsch aussieht, Samstag nochmal schnell schauen und dann auslösen für Punktion am Montag.

Ich fahre also hocherfreut ins Geschäft und gönne mir sogar noch fünf Minuten frische Luft und genieße den schönen Fernblick auf die Alpen. Das Hochgefühl hat genau zwei Stunden angehalten. Dann bimmelte das Handy.

Mmmmhhhhh.... Meine Blutwerte geben Gas und meine Hormone machen den Körper bereit für den Eisprung. Bis Montag werde ich mein Ei nicht halten können. Downregulierung kann man bei mir bekanntlich vergessen, also habe ich nur eine Wahl, wenn ich mein Ei retten möchte. Dazu habe ich mir schnell eine Ampulle Brevactid gespritzt, das hatte ich noch Zuhause. Und wir werden morgen schon eine Punktion wagen. Am Zyklustag 9. Ich hatte schon einmal so früh eine Punktion. Am Zyklustag 10, und dann war ich schwanger mit Floh.

Es kann passieren, dass mein Ei noch gar nicht reif ist oder dass bei der Punktion das Ei an der Eibläschenwand kleben bleibt, weil die 36 Stunden zwischen Brevactid und Punktion nicht eingehalten werden. Aber es ist eine Chance...

... Also wie immer... Es bleibt spannend.

Eure Hanni
MIT Ei

Dienstag, 14. Januar 2014

Lebensgeschichten #8


Hallo miteinander,

ich habe noch eine Geschichte, die ich gerne veröffentlichen würde. Die liebe ZweiLinien hat mir ihre Geschichte geschickt, als es ihr selbst gerade sehr schlecht ging. Aber lest selbst...


"Die Mama hat deine Schwester viel lieber als dich." Diesen Satz habe ich häufig gehört als Kind. Mit kleinen Widerhaken hat er sich immer tiefer in mein Herz gegraben, jedes Mal, wenn er mir gesagt, mir zugeflüstert wurde. Jede - vermeintliche - Ungerechtigkeit mir gegenüber damit begründet. "Die Mama hat deine Schwester viel lieber als dich." Die Selbstzweifel wuchsen. Das Selbstbewusstsein schrumpfte in solchen Momenten. Die Frage nach dem "Warum" nagte an mir. Dabei gab es objektiv betrachtet keinen Grund. Meine Mama, später meine Eltern, haben keinen von uns Kindern bevorzugt. Aber welches Kind ist schon objektiv? Im Grundschulalter? Wenn die Oma sowas sagt?
Irgendwann war meine seelische Qual so schlimm, dass ich meinen Eltern diese "Tatsache" unter Tränen entgegenschluchzte "ihr habt meine Schwester viel lieber als mich". Ich sah das pure Entsetzen in ihren Gesichtern. Sie versicherten mir glaubhaft, dass das nicht so ist und sie alle Kinder gleich lieb haben. Ich habe gespürt, dass sie es ernst meinen. Trotzdem hat es lange, sehr lange gedauert, bis diese Wunde verheilt ist - da war ich schon erwachsen. Lange Zeit fühlte ich mich nicht liebenswert. Nicht der Liebe wert. Und als der erste Junge mein Herz brach, da war dieses "der hat ne Andere lieber als dich" wieder da.
Also versuchte ich, mich selbst wieder mehr zu lieben. Denn nur wer sich selbst liebt, den können auch andere lieben. Was sind meine Stärken? Was sind meine Schwächen? Was mag ich selbst an mir, was kann ich gut? Es hat lange gedauert, bis ich zu mir selbst fand.

Glücklicherweise hat es das Verhältnis zu meiner Schwester nicht wirklich negativ beeinflusst. Wir sind wie Pech & Schwefel.
Meine Oma hat mich nicht nur in dieser Sache manipuliert. Doch erst als erwachsene, gefestigte Frau sind mir viele Dinge bewusst und dann zu viel geworden. Lüge über Lüge, Egoismus und Gefühlskälte ohne Ende. Nach einem sehr heftigen Streit mit der gesamten Familie ist sie ohne Abschied ausgezogen. Eine Versöhnung gab es nicht.
Heute habe ich erfahren, dass im Krankenhaus ist und im Sterben liegt. Meine Mutter war dort, hat den Papierkram erledigt und sich verabschiedet. Ich wohne nicht dort, meine Schwester auch nicht. Wir werden auch nicht hinfahren. Es tut mir leid, dass es so endet - es hätte auch anders sein können. Ein Wort der Einsicht hätte genügt. Meine Oma ist 93 Jahre alt, sie hat schwere Zeiten erlebt und die vielen guten hat sie sich und anderen sehr schwer gemacht. Das letzte was ich ihr wünschen kann, ist dass sie mit sich selber Frieden schließt. Doch die Narben auf meiner Seele, die bleiben.

Liebe ZweiLinien,

Kinder haben ihre eigene Welt und denken in ganz andere Richtungen wie wir "Großen". Und was ist in dieser Welt schlimmer, als das Gefühl zu haben, nicht geliebt zu werden?
Es tut mir leid, dass so viele Worte ungesagt blieben  und eine Versöhnung ausblieb. Du kannst es in deinem Leben nur besser machen.

Deine Hanni

PS: Ich sammel immer noch Geschichten, ich freue mich über jede.

Samstag, 11. Januar 2014

Meditation und so


...uuuuhhhh...jetzt wird es esoterisch.

Ich stecke in ICSI Nr. 13. Es ist der 3. Zyklustag und ich habe zum Abendbrot 2 Tabletten Clomifen eingenommen.

Dieser Zyklus hat wunderbar begonnen. Ich bekam meine Blutung pünktlich. Ja, ich habe gemogelt, ich habe Tabletten genommen um überhaupt einen Zyklus zu haben. Na und? Ich habe mich trotzdem gefreut, dass genau am dafür vorgesehenen Tag eine Bilderbuchblutung eingesetzt hat.

Bevor ich damals mit Floh schwanger wurde, habe ich mit autogenem Training begonnen, um mehr Vertrauen in meinen Körper zu bekommen. Ich habe Kurse belegt, doch ich schaffte es einfach nicht, mich selbst in diesen meditativen Zustand zu leiten. Daher habe ich mit CD meditiert. Das war einfacher und hat mir auch geholfen, als ich Floh schließlich verloren habe. Ich fand das immer schön. Es war so eine Auszeit von den Sorgen und der Hektik um einen. Also habe ich jetzt wieder angefangen zu meditieren.

Selbst ein so rationeller Mensch wie ich, kann sich der Kraft des Geistes nicht entziehen. Ich glaube fest daran, dass man mit den richtigen "Hebeln" im Hirn, gewisse Dinge im Körper bewirken kann. In jedem von uns steckt eine Kraft, die nur in die richtigen Bahnen geleitet werden muss.

Ja, ich weiß, "ganz schön abgedreht", werdet ihr jetzt denken. Aber nein, ich bin nicht übergeschnappt und tanze immer noch nicht in Vollmondnächten um ein Lagerfeuer. Wir sind eine Einheit von Geist und Körper. Wenn beide in einer gesunden Harmonie stehen, geht es uns gut. Wie der Geist auf den Körper wirken kann, merkt man ja schon, wenn man mal schlecht geträumt hat. Man schwitzt, das Herz rast und das macht unser Körper nur, weil im Hirn ein "Film" gelaufen ist. Im Umkehrschluss ist es so, wenn dieser "Film" im Hirn schön ist, beruhigen sich die Körperfunktionen und man hat ein gutes Gefühl. Also warum sollte man dieses Kopfkino nicht nutzen?

Ich habe mir vor kurzem eine neue Meditations-CD gekauft, weil ich die alte schon auswendig kann. Da bin ich über die Kinder-Wunsch-Reisen von Birgit Zart gestolpert. Ich kann nur sagen, ich bin begeistert. Ich habe bisher nur die erste "Reise" gemacht. Geht 21 Minuten und ist so schön, dass ich sie gerade täglich mache. Und seltsamerweise laufen mir immer an der gleichen Stelle die Tränen an den Wangen runter. Das ist aber nicht schlimm, im Gegenteil, das ist richtig schön. Mir fehlt allerdings ein Schlussteil, der einen wieder ins Hier und Jetzt zurückholt. Ich kenne das vom autogenen Training, dass es wichtig ist, nach so einer Gedankenreise auch wieder anzukommen. Aber egal...das bekomme ich auch selbst hin. Ich bin jedenfalls schon auf die anderen Teile der CD gespannt.

Zusätzlich habe ich mir verschiedene Methoden angeschaut, um den Hormonspiegel im Körper auf natürliche Weise anzukurbeln. Ich habe mich für Hormon-Yoga entschieden. Ich mache sowieso schon seit Jahren Pilates. Daher kenne ich einige der Übungen bereits, was mir den Einstieg erleichtert. Ich habe mir eine kleine Übungsreihe zusammengestellt und versuche jeden zweiten Tag sie durchzuziehen. Noch macht es Spaß.

Ich weiß selbst, dass diese Maßnahmen nur Rahmenprogramm für die eigentliche Behandlung sind, aber sie tun mir gut. Und wenn ich gut drauf bin, kann es jedenfalls nicht schaden.

Wir werden sehen, was ICSI Nr. 13 bringt. Die 13 ist ja auch eine mystische Zahl, da passt doch so ein esoterisches Rahmenprogramm ganz gut dazu, oder nicht?

In diesem Sinne
OOOOOOOOOOHHHHHHMMMMMMMMMMMMM
Eure Hanni

Sonntag, 5. Januar 2014

Es geht weiter...


...mit mir, meinem Blog, den Geschichten UND mit der nächsten ICSI.

Erst mal zu mir:
Die Feiertage habe ich unbeschadet überstanden. Wir hatten einen Baum, Geschenke, Familie und Kerzen. Das war schön. Eine entfernte Verwandte war ganz überrascht und sagte: "Oh, ihr habt einen Baum? Dass ihr euch die Mühe macht?" Ich antwortete mit einem Lächeln "Ja, auch wir haben ein Anrecht auf Weihnachten." Mir krampfte zwar kurz mein Magen, aber ich blieb total cool. Vor einem Jahr hätte ich ihr wahrscheinlich ein Ohr abgebissen. Aber warum sollten wir es uns nicht schön machen? Nicht nur Kindern gefällt es, wenn abends die Lichter am Baum brennen.

Ja...und dann kam Silvester. Habe ich schon einmal erwähnt, dass ich Silvester nicht mag. Nach dieser ganzen "besinnlichen" Weihnachtszeit plötzlich in Partylaune zu kommen, ist mir schon immer schwer gefallen. Also waren wir zuhause. Es gab ein Zwei-Personen-Fondue und um Mitternacht habe ich mit dem Revolver drei Schüsse abgegeben und mir etwas gewünscht...der gleiche Wunsch wie Silvester 2008... und 2009... und 2010... und 2011... und 2012... und eben auch 2013. Keine Angst. Ich war nur kurz etwas wehmütig, aber mir geht es bestens.

So...da sind wir nun angekommen im Jahre 2014. Hallo 2014. Nett, dich kennenzulernen. Ich hoffe, es wird eine angenehme Freundschaft mit uns. An mir soll es mal nicht liegen, hörst du? Denn... tatarata... es geht weiter mit ICSI Nr. 13. Zum Glück bin ich nicht abergläubisch. Ich habe am Freitag meine letzte Cyclo Progynova genommen und starte meinen neuen Zyklus auch gleich mit Kopf- und Kreuzschmerzen. Ich denke mal, die rote Zora wird nicht mehr lange auf sich warten lassen. Ihr werdet es erfahren.

Lebensgeschichte #7

Und nun geht es weiter mit den Geschichten, die das Leben schreibt. Es gibt übrigens keinen Einsendeschluss. Wer also noch Lust hat, mir eine Geschichte zu schreiben, ich freue mich darüber.
Hier nun zur Geschichte von Das Kat...

Liebe Hanni,
ich finde deine Aktion mit den Lebensgeschichten super. Ich bin von Haus aus ziemlich neugierig und freue mich daher über jeden neuen Post zu diesem Thema. Die, die meinen Blog lesen, kennen zwar einen Teil meiner Lebensgeschichte, aber das, was mittlerweile nach perfekter Idylle aussieht, war nicht immer so und ein sehr langer Weg. Diesen würde ich gern teilen, um zum einen zu zeigen, was hinter einer schönen Fassade stecken kann und zum anderen, um Mut zu machen. Denn oft haben wir unser Schicksal selbst in der Hand.
Ich bin Einzelkind und stamme aus einem durchschnittlichen, gutbürgerlichen Elternhaus und meine Eltern haben immer versucht, mir meine Wünsche so gut es geht zu erfüllen. Wie sich das gehört, ging ich also aufs Gymnasium, denn Abitur und Studium sollten schon sein, denn aus dem Kind soll schließlich was vernünftiges werden. So richtig hat mich die Schule aber nicht interessiert und nachdem ich in der 10. Klasse nur selten überhaupt anwesend war, habe ich das Jahr natürlich nicht geschafft. Ich hatte aber keine Lust mehr darauf und habe die 10. dann auf der Realschule wiederholt statt dem Gymnasium. Dahin der Traum vom Abi. Aber mir war es vollkommen egal und auch in dem Jahr war ich nicht allzu häufig anwesend. Zum Ende des Jahres musste ich mich dann etwas zusammenreißen, sonst wäre ich nicht zur Prüfung zugelassen worden. Die habe ich aber mit links geschafft und dann einen Ausbildungsplatz im kaufmännischen Bereich gefunden.
Die Berufsschule war dann nach der ganzen verhassten Schulzeit eine sehr schöne Zeit und die Ausbildung war das Beste, was mir passieren konnte. Zu der Zeit lernte ich dann meinen Exmann kennen und nach Ende meiner Ausbildung bin ich dann zu ihm gezogen. Der Arbeitsmarkt im Osten ist allerdings ziemlich schwierig. Ich wurde zwar von meinem Ausbildungsbetrieb übernommen, musste dann aber im Folgejahr betriebsbedingt gekündigt werden. Einen neuen Job fand ich relativ schnell, aber dieser endete relativ schnell in der Insolvenz des Arbeitgebers. In meiner Verzweiflung nahm ich dann eine befristete Sekretariatsstelle an, aber der Chef war ein absoluter Choleriker, so dass ich froh war, nach einem halben Jahr wieder gehen zu können. Ich war froh, nach der befristeten Stelle dann einen dauerhaften Job gefunden zu haben, aber das Einkommen war ziemlich am untersten Limit.
Durch diese vielen Wechsel bin ich in eine ziemliche Schuldenspirale gerutscht. Mein Exmann hat auch gern Geld ausgegeben, was gar nicht da war und so nahm das finanzielle Debakel seinen Lauf. Wir waren zwischenzeitlich schon ein paar Jahre zusammen und die logische Konsequenz war dann die Heirat. Also haben wir einen Hochzeitstermin festgelegt und ich habe mir ein Brautkleid gekauft. Zum Zeitpunkt der Hochzeit war uns beiden klar, dass das eigentlich nicht gut gehen kann, aber wir hatten nicht den Mut, das alles abzusagen. Also haben wir groß und teuer gefeiert. Zumindest die Feier war schön, aber schon während der Hochzeitsreise haben sich meine Zweifel bestätigt. Ein reichliches Jahr später stand dann für mich fest, dass ich so nicht weiterleben möchte, da aber mein Opa schwer erkrankte und kurze Zeit später verstarb, wollte ich meine Familie zu der Zeit nicht auch noch mit einer Trennung belasten und habe noch ein Weilchen ausgehalten. Und dann stand die Hochzeit meines Schwagers an, die ich nicht verderben wollte... ...aber einen Tag nach dieser Hochzeit habe ich dann Nägel mit Köpfen gemacht und bin wieder zu meinen Eltern gezogen. Finanziell war das ganze ein Desaster und ich bin mit einer fünfstelligen Schuldensumme aus dieser Beziehung raus.
Nachdem meine Eltern dann aber irgendwann aus der alten Wohnung auszogen, musste ich mir wohl oder übel was eigenes suchen. Leisten konnte ich es mir nicht, aber auf Dauer hat es auch nicht funktioniert, als Erwachsene wieder unter dem Pantoffel der Eltern zu stehen. Irgendwann war dann die Scheidung eingereicht und ich habe im Internet geschaut, ob es nicht irgendwo doch noch einen passenden Mann für mich gibt. Gefunden habe ich meinen jetzigen Mann - die Liebe meines Lebens und das Beste, was mir je passiert ist. Durch den Umzug in den hohen Norden konnte ich mich finanziell deutlich verbessern und war endlich in der Lage, meiner Schulden Herr zu werden.
Mittlerweile haben wir uns ein schönes Leben aufgebaut, ein Haus gekauft und nach einem langen Weg ist nun auch unser Wunschkind unterwegs.
Was ich euch damit eigentlich erzählen wollte: wenn man ganz tief am Boden ist, geht es irgendwann nur noch bergauf. Verliert nie den Mut, denn das Leben hat so manch schöne Überraschung für euch. Ihr müsst nur ein wenig Geduld haben.
Alles Liebe
Liebe Das Kat,
erst mal möchte ich auch hier noch gratulieren zur Schwangerschaft. Dann freut es mich, dass du so ehrlich und offen über das Thema "Schulden" schreibst. Zum Glück hast du durchgehalten und hast nicht den Kopf in den Sand gesteckt. Ich danke dir für deine Geschichte.
Liebe Grüße
Hanni