Freitag, 30. Mai 2014

Könnt ihr es riechen?


Den leichten Duft meiner vollen Hose?

Ich habe es geahnt. Ich bin mutiert... Zur  Schwangerschaftsanzeichendeuterin. Seit gestern schmerzen die Brüste und bei schnellen Bewegungen kreist mal eben das Vögelchen im Kopf.
Und es spannt und drückt da unten. Aber mir geht es gut. Zu gut?

Mein Kopf sagt, das kann alles und nichts heißen.
Mein Bauch sagt, dass das ein gutes Zeichen ist.
Mein Horoskop sagt, mir scheint nächste Woche die Sonne aus dem Bauch und ich schlafe täglich mit einem Lächeln ein.
Meine Vernunft sagt, alles Blödsinn.

Ich habe am Dienstag, den 03. Juni um 17 Uhr meinen Bluttest.
Ich werde vorher nicht testen. Ich halte durch. Ich deute lieber weiterhin meine Hirngespinnste.

Eure Hanni
Im Warteschkeifenkoller.

Sonntag, 25. Mai 2014

Miesepeter,Schwarzseher und andere Gesellen


Ich sitze hier in meiner Warteschleife und denke so vor mich hin. Kennt ihr diese Menschen, die immer alles mies und schwarz und dunkel sehen? Die mag ich nicht. Ich bin jetzt auch nicht unbedingt jemand, der nur mit der rosaroten Brille durchs Leben läuft und ständig ruft: "Weltfrieden für alle". Ne, bestimmt nicht. Ich bin realistisch mit einem Hang zum Idealismus.

Ein kluger Mann sagte einst:

Gott...
Gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann.
Gib mir den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann.
Und gib mir die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

Wer das nun letztendlich von sich gegeben hat, da ist sich das Internet nicht wirklich einig. Mir ist es wurscht, ob nun der oder der. Klug ist es allemal.

Mir begegnen immer wieder Menschen, die ihr eigenes Leben ziemlich schwarz sehen. Gerade bezogen auf Kinderwunsch. Warum kann man keine Schwangeren sehen, wenn man selbst nicht schwanger ist? Und noch schlimmer finde ich, warum kann man keine Kinder ertragen, wenn man selbst welche möchte? Ist es nicht paradox, den Spielplatz zu meiden, weil man glückliche Kinder sehen würde?

Ja...es tut vielleicht mal kurz weh. Aber das gehört für mich zu den Dingen, die ich nun mal nicht ändern kann. Niemand ist schuld an Kinderlosigkeit. Keine Ahnung, ob man überhaupt in dieser Sache von Schuld reden kann.

Vielmehr finde ich ein Kinderlachen wunderbar. So frei, ehrlich und mitreißend. Einfach lachen, weil man lachen möchte. Ich würde deshalb doch nicht den Spielplatz meiden. Kinder haben so eine erfrischende Denkweise. Alles ist viel logischer und wird nicht ständig abgewogen auf richtig oder falsch. Das vergessen wir irgendwie, sobald die Hormone einen in die Pubertät katapultieren.

Ich möchte nicht so ein Schwarzseher sein. So ein Miesepeter. Ich hatte früher einmal eine Kollegin, die war der Griesgram höchstpersönlich. Mein Leben als Azubi war die Hölle. Die Tageslaune war abhängig von der Konsistenz des Kaffees um 9 Uhr morgens. War der zu dünn, war der Tag gelaufen. Mit so einem Verhalten steht man sich doch selbst im Weg. Daher habe ich gerne meine Augen offen und beobachte. Und lerne...wenn´s sein muss, eben aus dem Fehlverhalten anderer.

Tja nu... und da sitze ich nun, in meiner Warteschleife. Ich habe die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann. Auch wenn es manchmal länger geht, dies einzusehen. Ich habe den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann. Auch hier kann ich ganz schön lange mutig sein. Und ich hoffe nun auf die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden um nicht mutig in etwas Sinnloses zu rennen, was ich nicht ändern kann.

Ich bin dankbar für diese Warteschleife. Eigentlich habe ich schon das erreicht, was ich unbedingt nochmal wollte. Eine reelle Chance auf ein Baby. Gerade eben habe ich die letzten Rechnungen an meine Krankenkasse zusammengefasst (mir steht ja noch ein bewilligter Versuch zu) und habe den Brief mit den Worten "Dies war mein letzter Versuch" abgeschlossen. Puh... und schon werde ich wieder wankelmütig. Wenn das hier in die Hose geht, soll es das echt gewesen sein? Mein Mann sagt einfach nur..."Jetzt wart doch einfach mal ab"... also gut... So mache ich´s.

Eure Hanni
die jetzt "einfach" mal abwartet

Mittwoch, 21. Mai 2014

Hallo Warteschleife


Da bin ich nun... in der Warteschleife. Ich muss sagen, mir geht es gut. Blendend. Zu gut?

Schwangerschaftsanzeichen brauche ich wohl noch nicht erwarten. Ich bin ja erst seit Montag "schwanger". Aber auch sonst habe ich nichts. Keine Nebenwirkungen. Nüscht, nada. Wie heißt es so schön? Ich fühl mich vögelewohl.

Eigentlich prima, aber so eine Warteschleife lässt einen zum Monster mutieren. Man hört in sich hinein. Man achtet auf jeden Ziepen. Die Brüste werden genauestens untersucht auf Empfindlichkeit. Was ist das für ein Ziehen im Bauch? Alles Blödsinn. Aber man macht es trotzdem. Noch kann ich mich zurückhalten. Aber bald schon werde auch ich mutieren.

Mein Credo: Ich bin solange schwanger, bis mich jemand vom Gegenteil überzeugt. Ich weiß, ich habe alles getan, was in meiner Macht stand. Von nun an ist die Natur dran. Ich habe es nicht mehr in der Hand. Jetzt sind meine drei heiligen Könige gefragt. Wenn sie so zäh sind wie die Mama, dann ist alles gut.

Sagt mal, gibt es irgendwelche Geheimtipps? Brauchbare Verhaltensregeln? Tee´s? Was treibt ihr so in den Warteschleifen? Lebt ihr nach dem Motto "Viel hilft viel" oder lasst ihr es auf euch zukommen? Vielleicht ist ja DER Tipp dabei!

Liebe Grüße
Eure Hanni
und C+M+B

Montag, 19. Mai 2014

Sie sind zuhause


Hallo Caspar... Der 10-Zeller
Hallo Melchior...Der 9-Zeller
Hallo Balthasar...Der 8-Zeller

Und alle drei sind perfekt, wunderschön und ohne Makel.
Und alle drei wohnen nun in mir.

Ich habe heute schon massig Tränen vergossen. Angefangen habe ich gleich heute morgen, als ich mich nicht getraut habe, meinem Chef zu sagen, dass ich heute Mittag fehlen werde. Ich wusste genau, wie er die Augen verdrehen wird. Ich weiß, ich bin blöd. Deshalb muss man nicht weinen. Aber ich muss lernen, dass ich es nun mal nicht jedem Recht machen kann. Solange ich mir selbst treu bleibe, ist doch alles in Butter.

Weitergemacht habe ich dann bei der Akupunktur. Ok...es war nur eine Träne. Aber die tat irgendwie gut.

Später, als ich auf dem Monitor meine drei heiligen Könige bestaunen durfte, waren sie wieder feucht, die Augen. Wahnsinn, wie hübsch ihr seid, meine drei Babys. Unsere drei Wunder.

Der Transfer hat reibungslos geklappt. Ich konnte live sehen, wie die drei in ihr neues Zuhause gehüpft sind.

Ich bin so dankbar. Dankbar, dass mir mein Wunsch erfüllt wurde. Ich habe dafür ziemlich genau ein Jahr gekämpft. Meinen letzten Transfer hatte ich im Mai 2013. Damals sind Pinki und Brain, die zwei Labormäuse, eingezogen. Und ich bin dankbar, dass ich so liebe Menschen heute um mich haben durfte, die mir Mut zugesprochen haben.... Die mir in Gedanken meine Hand gehalten haben... Die mir heute die Daumen gedrückt haben...

Nachdem ich in der Praxis noch eine Ladung Ovitrelle in den Bauch bekommen habe, durften wir vier heimfahren. Ja, ihr habt richtig gezählt. Mein Mann war leider verhindert und konnte den großen Moment nicht miterleben. Männer... Erst machen sie einem drei Kinder und dann lassen sie einen sitzen. *grins*

Beim Heimfahren ist Mazen "Wo es beginnt" im Auto gelaufen. Und dann... dann sind sie nur so gekullert, die Tränen und ich habe lauthals mitgesungen. Mir wurde plötzlich bewusst, dass ich genau da stehe. Da, wo es beginnt. Mein neues Leben. Denn egal wie diese ICSI ausgeht, es war das Finale, meine Abschieds-ICSI. Wie nun mein neues Leben aussehen wird, wird sich noch weisen, denn entweder habe ich künftig ein, oder zwei oder drei (AAAHHH DREI) Kinder oder es wird definitiv kinderlos weitergehen. Hört euch das Lied mal an, vielleicht versteht ihr mich dann.

Eure Hanni
mit C+M+B

Sonntag, 18. Mai 2014

Männer und der Kinderwunsch


Ich habe zuhause einen Mann. Also so einen männlichen Mann. Immer groß und stark. Ziemlich verschlossen mit seiner Gefühlswelt. Und ziemlich verschlossen nach außen zum Kinderwunsch. Ja klar, welcher Mann gibt schon gerne zu, dass da unten nur heiße Luft rauskommt? Aber ich konnte im Laufe der Jahre eine Entwicklung an ihm feststellen.

Zu Beginn unseres Kinderwunschweges vor 6 einhalb Jahren haben wir uns überhaupt keine Gedanken gemacht. Wir sind gesund, was soll es da für Probleme geben? Als die nächsten zwei Jahre nichts passierte, ging mein Mann freiwillig zum Urologen. Ich sagte immer, dass ich regelmäßig meine Periode bekomme, also lag der Verdacht nahe, dass es an ihm liegen könnte. Das damalige Spermiogramm war gar nicht so schlecht. Etwas weniger Spermien als normal, aber der Urologe meinte, dass einer natürlichen Schwangerschaft nichts im Wege stehen sollte. Es könnte vielleicht etwas länger gehen. Nun gut... Es ging länger.

Viel länger...Zu lange. Bis meine Probleme ans Tageslicht kamen.

Als dann auch noch sein Spermiogramm leer blieb und wir gemeinsam in unserer Kiwu aufschlugen, überraschte er mich. Er hatte bis dato nie wirklich zugegeben, dass er sich selbst Informationen besorgte. Er hatte nie freiwillig mit dem Thema angefangen. Immer musste ich das erste Wort haben... und natürlich auch das letzte *grins*. Aber damals hatte er sich schon ausführlich über eine TESE informiert und hat sofort zugestimmt.

Im Laufe unserer Behandlungen merkte ich, dass er langsam offener wird und sich auch seine eigenen Gedanken macht bzw. seine eigenen Gedanken auch kund tut. Man vergisst allzu schnell, dass man da gemeinsam durch muss. Meist dreht sich bei den Behandlungen immer alles um die Frau. Doch es braucht zwei dazu. Die Frau und den Mann.

Inzwischen ist es so, dass er mir sogar schon Tipps und Verhaltensregeln vorschlägt. Am liebsten würde er mich vermutlich nun in Watte packen. Erst gestern hatten wir unsere ganze Story nochmal durchgekaut und er gab zu, dass ihn sein "Makel" schon schwer beschäftigt. Immer noch. Und daher hat er mich gebeten, doch bitte in meinem Blog auch mal etwas für die Männer zu schreiben.

Er war nämlich die letzten Tage im Internet unterwegs und hat ganz wenig zum Thema "Männer und Kinderwunsch" gefunden. Es sind wohl hauptsächlich die Frauen, die so mitteilsam sind. Männer sind verschlossen...männlich...haben keine Spermienprobleme...Niemals!

Wissenschaftliche Abhandlungen zur Verbesserung der Spermienqualität seien auch nicht so einfach zu finden, denn oft genug landet man auf unseriösen Seiten. Jedenfalls ist er auf vielerlei Texte gestoßen, die sich um die Abstinenz drehen. Die einen sagen sieben Tage seien gut, die anderen sagen zwei bis drei Tage seien gut. Wieder andere behaupten, nur mit Zink sei es besser, oder umso mehr Sex umso besser. Das ist alles so verwirrend. Sein Fazit: Alle zwei bis drei Tage eine Ejakulation verbessere zwar nicht die Menge, aber die ist für ICSI Patienten nicht ausschlaggebend. Durch diese Regelmäßigkeit wird der Körper angeregt, immer neue Spermien zu produzieren und das sei für die Qualität viel besser als eine lange Enthaltsamkeit.

Im Endeffekt muss ich sagen, hatten wir einfach dieses Mal unheimliches Glück, dass nach zwei Jahren Azoospermie tatsächlich wieder bewegliche Spermien gefunden wurden. Wir können es beide nicht fassen.

Liebe Männer!
Ich möchte euch noch etwas mit auf den Weg geben: Redet!
Redet mit eurer Frau. Redet mit einem guten Freund.
Warum? Weil ohne über das Thema zu reden, staut sich so viel in euch an. Und irgendwann...zum ungünstigsten Zeitpunkt...unerwartet...explodiert der ganze Vulkan.
Tut euch das nicht an. Ihr merkt doch bestimmt selbst, wann es an der Zeit ist, auch mal "schwach" zu sein. Keine Angst davor. Ihr seid immer für uns da...also sind wir auch immer für euch da.
Nur Mut!

Eure Hanni

Aktuelle Medikation:
Progynova oral 1-1-1
Famenita 200 mg vaginal 1-1-1
Prednisolon 10 mg oral 1-0-0
Clexane 40 mg subkutan 0-0-1
Folsäure Mama A-Z "dm" 0-0-1
Bryopyllum 50 % trit. 0-0-1


Samstag, 17. Mai 2014

Wunder geschehen wirklich


Ich lese immer wieder von unglaublichen Geschichten, die anderen passieren. Menschen, die glaubten, alles verloren zu haben und plötzlich am Ende des Horizontes ein Lichtlein entdecken.

Nun darf ich so eine Geschichte selbst erleben. Ich kann es immer noch nicht glauben und bin noch vorsichtig mit meiner Freude. Aber ich sehe auch für mich ein Lichtlein am Ende des Horizontes. Ja, ich weiß, ich bin immer noch nicht schwanger. Aber ich hatte den Glauben daran verloren, dass mein Wunsch in Erfüllung geht. Mein Wunsch, noch einmal einen Transfer zu bekommen... Meinen letzten Transfer. Und nun steht er unmittelbar bevor. Denn egal wie es ausgehen wird, hier endet mein Kinderwunschweg.

Heute morgen kam der erlösende Anruf aus dem Labor. Und was fragt mich der gut gelaunte Biologe als erstes? "Wie geht es Ihnen heute?" Ich schwitze, ich zittere, ich bin aufgeregt. Was sagt man da, wie es einem geht? Ich glaube ich habe nur herumgestottert.

ALLE drei Eier konnten befruchtet werden. ALLE drei Eier sehen schön aus. Montag um 14 Uhr ist Transfer von Caspar, Melchior und Balthasar.

Aus meinen drei ??? von gestern sind heute die heiligen drei Könige geworden. Wirklich, wahrhaftig, unglaublich. Selbst mein Doc ist überrascht, wie gut das alles läuft. Ja, das hat der guten alten Hanni wohl keiner mehr zugetraut. Selbst ich habe nicht mehr daran geglaubt.

Wunder geschehen wirklich, und gerade passiert mein eigenes kleines Wunder. Da darf ich die drei tatsächlich für heilig erklären. Meine...unsere heiligen drei Könige.

Eure Hanni

Freitag, 16. Mai 2014

Soll ich euch was verraten?


Meine Punktion war erfolgreich.

Ich habe die besten Blutwerte seit Anbeginn meiner Behandlungen.

Vier Eier konnten punktiert werden.

Drei sind reif.

Und diese drei werden heute mit frischen Schwimmerchen befruchtet. Mein Schatz hatte tatsächlich eigene bewegliche Spermien, deren Morphologie gut war.

Heute Nacht steigt also die Befruchtungsparty im Labor.

Nun muss ich auf den erlösenden Anruf aus dem Labor warten.

Ich kann eure Daumen gut gebrauchen. Ich bin immer noch sehr vorsichtig mit meiner Freude. Zu viel ist bisher schon schief gegangen. Aber es ist die beste ICSI, die ich jemals hatte.

Eure Hanni


Mittwoch, 14. Mai 2014

Hinter vorgehaltener Hand


...und ganz leise schreie ich vor Glück.

Ja...ich halte den Ball flach.
Ja...ich bekomme keinen Höhenflug.
Ja...ich warte mal ab.

Ich verrate auch noch nichts...ich sage nur, ich habe am Freitag Punktion.
Meine Eierstöcke machen das, was Eierstöcke normalerweise tun. Sie machen Eier! So wie es aussieht, bahnt sich hier etwas Großes an.


Aaaaahhhhhhhhhhhhhh....sollte ich echt mal Glück haben?

Hanni

Montag, 12. Mai 2014

Hanni im Glück


Ich traue mich gar nicht...
Soll ich es sagen?
Soll ich tatsächlich dem Glück auf die Schliche gekommen sein?
Es ist noch so zerbrechlich.

Der Ultraschall zeigte heute ein Wunder.

Aus meinem rechten Ei sind zwei geworden UND
die zwei links wachsen mit.

Na.. habt ihr mitgerechnet?
2 + 2 = 4
VIER Eier zwischen 10 und 13 mm

So etwas gab es noch nie. Jedenfalls bei mir gab es das noch nie. UND, es kam heute Nachmittag KEIN Anruf, dass mein LH steigt. Sollte tatsächlich mein Blut dieses mal auch mitspielen?

Ich halte den Ball schön flach und freue mich vorsichtig. Und dabei könnte ich gerade schreiend im Kreis rennen. Ja, ich weiß, ich bin noch nicht schwanger. Aber ich habe Eier. Viele Eier. Unheimlich viele Eier. Ein ganzes Nest voller Eier. Ich bin eine Eiermaschine.

Eure Hanni
mit zwei Rechten und zwei Linken



Sonntag, 11. Mai 2014

Alles Gute...


... und alles Liebe wünsche ich euch zum Muttertag!

Euch Sternenkindmamas
Euch Wunschmamas
Euch werdenden Mamas
Euch schon gewordenen Mamas
Und auch denen, deren Wunsch unerfüllt blieb

Im Herzen sind wir alle Mamas.

Die eine oder andere wird heute dem Muttertag mit gemischten Gefühlen begegnen. Das war bei mir im Jahr nachdem ich meinen Floh verloren habe, ein seltsamer Tag. Damals wäre ich zu diesem Zeitpunkt hochschwanger gewesen und der erste "eigene" Muttertag wäre in greifbare Nähe gerückt. Heute ist es eher so, dass der Muttertag für mich als echte Mutter leider immer weiter weg rutscht. Doch egal wie es ist, im Herzen bin ich mit voller Überzeugung Mama. Darum steht auf meinem Tisch eine Rose für mich und ich freue mich darüber... Auch wenn die mein Mann nicht extra gekauft hat, sondern im Aldi gestern gestern für seine Frau geschenkt bekommen hat. 

Eure Hanni
Mama von einem Sternenkind und einem rechten Ei

Freitag, 9. Mai 2014

Ich bin so blöd!


Also DAS ist mir in den letzten Jahren noch nie passiert. Da mache ich 15 stimulierte Zyklen und dann passiert MIR so was. Mir, der Listen-Erstellerin, der Frau 1.000 %-ig, der "Ich-hake-jeden-Tag-meine-Medikamente-im-Stimulationsplan-ab". Pustekuchen! Verwirrt isse, die Frau Hanni.

Ich komme durcheinander, weil ich mir einen Tag frei gönne. Auf meinem Plan stand:

Donnerstag Clomifen 100 iE
Freitag Clomifen 50 iE und Menogon 75 iE
Samstag Menogon 150 iE
Sonntag Menogon 150 iE

Und was macht Frau Hanni? Denkt am Donnerstag abend, es wäre schon Freitag und nimmt die Freitagsration. Wie blöd bin ich denn?

Heute morgen dann beim Aufwachen gehe ich gedanklich meinen freien Tag durch und... Aaaahhh! Erst einmal Panik. "Oh Gott. Ich hab es verkackt. Viel zu früh mit dem Menogon angefangen. Ich verlier mein Ei bestimmt. Die Welt geht unter. Das jüngste Gericht wartet auf mich."

Panisch wird das Internet-Orakel befragt.
 *Gebt es zu, das hätte jede von Euch auch zu erst gemacht!*
Aber siehe da. Erste Beruhigung tritt ein. Es gibt tatsächlich Protokolle für Lowies, bei denen über mehrere Tage hinweg Clomifen UND Menogon gegeben wird. Dann Blogschwesternbefragung. Auch hier ein entspanntes "Mach weiter". Na gut, eigentlich wollte ich meinem Doc noch schreiben aber inzwischen denke ich auch, dass es echt kein Problem ist.

*Ich trau mich nämlich nicht, der denkt ja, ich bin doof*
*Vielleicht traue ich mich doch, oder lieber doch nicht, kann es jetzt eh nicht mehr ändern*
*Jetzt ist sowieso keiner mehr in der Praxis, oder doch*

Ihr seht, ich bin mir inzwischen ganz sicher, dass es kein Fehler war. AAAHHH....
Alles ist gut...bestimmt...Bekommt mein "rechtes Ei" halt eine Extraportion Menogon. Es war ja zum Glück kein Brevactid. So, und nun ist aber Schluss! Genug gegrübelt. Jetzt ist es schon so. Es ist wie es ist. Meinem Ei geht es gut!

Ab jetzt gilt wieder... höchste Konzentration bei der Medikamentenvergabe. Versprochen.

Puh... Eure Hanni


Donnerstag, 8. Mai 2014

Hanni mit den Eiern


Man bin ich erleichtert. Ich hab ein Ei. 8 mm ist der kleine Bursche. Rechts, meine Standardseite. Die meisten Eier kamen bisher von rechts. Also ist es ein rechtes Ei.... im Sinne von G´scheit meine ich hier.

Die neue Ärztin hat mich ganz mitleidig angeschaut, weil meine Schleimhaut erst bei 2-3 mm ist. Ich hingegen habe gejubelt. Bei 2-3 mm zeigt sich meist auch ein Ei. Mein Doc zeigte sich zufrieden und ich bin überglücklich. Zumal auf der linken Seite noch zwei Babyeier rumliegen. Ich bin nicht leer. Danke, liebe Eierstöcke, ich mag euch wieder.

So...ab heute darf ich endlich wieder Nadeln versenken. Mal sehen, was sich bis Montag tut.

Liebe Grüße
Eure Hanni mit dem rechten Ei
in ICSI Nr. 16

Mittwoch, 7. Mai 2014

Der erste Schall

...steht vor der Tür.

Zyklustag 4
Clomifen 100 iE

Diesmal schallen wir schon etwas früher. Vielleicht brauche ich dann nicht so viel Clomifen nehmen, da das meiner Schleimhaut nicht gefällt. Ich möchte endlich wieder Nadeln in meinen Bauch stecken. Mein geliebtes Menogon wartet auf mich. Also...hibbel ich mich heute mal durch den Tag und warte darauf, dass morgen früh mein Doc zu mir sagt: "Frau Hanni, ich gratuliere, Sie haben ein Ei"

Bis dahin
bibber bibber
Hanni

Sonntag, 4. Mai 2014

ES hat viele Namen


...und ES ist da!

Die Menstruation
Die Monatsblutung
Die Mens
Die rote Zora
Die rote Pest
Die Erdbeerwoche (finde ich persönlich ja ganz putzig ausgedrückt für Bauchkrämpfe und Rückenschmerzen)
...

oder wie sagt ihr dazu?

Donnerstag, 1. Mai 2014

Bevor es wieder losgeht


... mache ich mir so meine Gedanken. Ich stehe kurz vor ICSI Nr. 16. Als wir damals mit unserer Sammlung "How to get pregnant" begannen, dachte ich nicht, dass die Sammlung so groß wird.

So ungefähr ab ICSI Nr. 10 gehe ich vor jeder Behandlung in mich, also gedanklich in mich, und schaue mich um. Ich frage in mich hinein,

...Bist du bereit für eine neue Runde?
...Willst du wirklich, tatsächlich, ganz in echt Mama werden oder machst du aus Gewohnheit weiter?
...Wie weit willst du gehen?

Ihr findet diese Fragen seltsam? Warum fragt sich jemand, der in Kinderwunschbehandlung steht, ob er Mama werden möchte?

Habt ihr nicht auch schon mal diese Geschichten gehört, in denen jemand sich etwas so sehr herbeiwünscht, dass er die Konsequenzen gar nicht abschätzt? Kennt ihr den Film "Teuflisch" mit Brendan Fraser und Elizabeth Hurley? Müsst ihr unbedingt anschauen. Der trottelige Elliot ist unsterblich in seine Kollegin verliebt. Er unterzeichnet einen Vetrag beim äußerst attraktiven Teufel, der ihm sieben Wünsche erfüllt, damit er das Herz seiner Liebsten erobern kann. Nur hat Elliot nicht damit gerechnet, dass jeder Wunsch auch einen Haken hat... entweder wünscht er sich "groß und stark" und bekommt zusätzlich einen ziemlich kleinen IQ (und einen ziemlich kleinen Schniedel) oder er wünscht sich "reich und mächtig" und wacht als kolumbianischer Drogenboss auf. Ich liebe solche Filme. Sarkastisch mit einer Prise Wahrheit.

Nun aber zurück zur Hanni. Habe ich auch einen Vertrag mit dem Teufel abgeschlossen, der mir versprochen hat, mich zur Mama zu machen und ich übersehe die Haken an der Geschichte? Die Haken an meiner Geschichte sind nicht nur die Medikamente und deren Nebenwirkungen. Der ganz große Haken an meiner Geschichte ist das Spiel mit der Hoffnung. Wird mir hier etwas verspochen, was gar nicht machbar ist? Muss ich nur lange genug durchhalten, damit ich "erfolgreich" bin? Genau das MUSS ich mich vor jeder Behandlung fragen, damit ich objektiv bleiben kann.

Unbestreitbar ist die Reproduktionsmedizin ein lukrativer Markt. Da soll es Wunderspritzen geben, die Eier wachsen lassen. Oder es soll Fruchtbarkeitsmassagen geben. Oder Pillen, die die Spermienqualität verbessern. Creme, die die Schleimhaut aufbaut... Kügelchen...Tröpfchen...was auch immer. Nur allzu schnell verrennt man sich hier in der Hoffnung "Ja, all das brauche ich, um schwanger zu werden."

Daher stelle ich mir tatsächlich vor jeder Behandlung diese Fragen.

Bin ich bereit für eine neue Runde?
Ich fühle mich stark genug, mich nicht von der Werbung der Wundermedizin blenden zu lassen. Ich bleibe realistisch. Für uns ist es nahezu unmöglich, auf normalem Weg schwanger zu werden. Also "brauchen" wir diese Wundermittelchen um eine reelle Chance zu bekommen. Allerdings weiß ich auch, dass es bedeutend mehr Faktoren benötigt, als nur ein paar Wunderspritzen. Mein Körper ignoriert gerne all diese ganzen vielversprechenden Medikamente. Ich habe für mich ein erträgliches Rahmenprogramm aufgebaut, damit mein Körper und meine Seele nicht so sehr unter der Belastung jeder Behandlung leiden. Ich werde wieder verstärkt meditieren und Yoga machen. Also sage ich "Ja, ich bin bereit für eine neue Runde!"

Will ich wirklich Mama werden, oder mache ich das nur aus Gewohnheit?
Schwierige Frage. Die Konsequenzen, also tatsächlich Mama zu sein, kann ich nicht abschätzen. Ich denke mal, dass es schon einen Unterschied macht, jahrelang von etwas zu träumen und diesen Traum dann letztendlich wahr werden zu lassen. Die Wirklichkeit besteht nicht nur aus Babylachen, kuscheln und Familienharmonie. Ich kann mir nur ansatzweise vorstellen, wie es ist, monatelang unter Schlafentzug zu stehen, oder bis zur Selbstaufgabe nur für jemanden anderen da zu sein. Ich kann aber von mir behaupten, dass ich bereit bin, das alles auf mich zu nehmen, obwohl ich nicht weiß, was mich erwartet. (Ich kann ja dann später rumjammern, wie schlimm das alles ist.)
Ja, und die Gewohnheit? Ich habe mich tatsächlich an die Behandlungen gewöhnt. Ich bin allerdings auch nicht so vergesslich, dass ich die ganzen Möglichkeiten des Scheiterns ausblende. Ich werde mir wieder vor dem ersten Schall in die Hosen machen. Die Schallplatte "Wächst was, Wächst nichts" wird wieder laufen. Weiter mag ich momentan noch gar nicht denken.... Punktion, Befruchtung, womöglich Transfer...und vielleicht sogar schwanger? Ich mag aber sagen "Ja, auch hierzu bin ich bereit!"

Wie weit will ich gehen bzw. wollen wir gehen?
Muss man nur lange genug die Wundermedizin genießen, um endlich schwanger zu werden? Darf man auch ohne schlechtes Gewissen vorher aufgeben, ohne schwanger geworden zu sein? Wir haben in Absprache mit unserem lieben Doc letztes Jahr besprochen, noch einen Transfer zu versuchen. Nach der letzten gescheiterten Punktion kam die Frage wieder auf, wie realistisch dieser Wunsch für uns ist. Mein Körper hat uns entgegen aller Vorhersagen immer wieder überrascht. Daher gebe ich ihm noch ein paar Mal die Chance, zu beweisen, was er drauf hat. Wenn allerdings die nächsteN PunktioneN wieder ins Leere laufen, ja dann...  werden viele Tränen fließen und ade Kinderwunschwunderbehandlung.... Dann werde auch ich sagen müssen, das war´s für uns. Weiter gehen wir nicht. Keine Behandlung im Ausland, kein Adoptionsverfahren oder was auch immer. Also sage ich auch zu dieser Frage "Die Rahmenbedingungen sind geklärt, alles ok".

Nun gut... Hallo ICSI Nr. 16!

Eure Hanni