Dienstag, 30. Juli 2013

Klischee bedient


Ja...ich bin 41 Jahre alt. Ich lese immer wieder, dass das typische Kinderwunsch-Klischee-Paar über 40 Jahre alt ist. Ist ja kein Wunder, dass es da Probleme gibt.

Eigentlich stehe ich da drüber und fühle mich davon nicht angesprochen. Wir sind nicht das Paar, welches erst Karriere macht und dann plötzlich aufwacht und denkt: Huch...schon 40, jetzt müssen wir aber Gas geben. Nein, leider nicht. Denn dann würde mein Bankguthaben anders aussehen.

Doch heute...ja, heute, hat mein eigener Gynäkologe mich das denken lassen. Nicht mein Doc aus der Kiwu-Praxis. Nein...mein Gyn, bei dem ich schon seit 20 Jahren bin. "Ja, dann genießen Sie halt ihr Leben ohne Kinder, wo liegt das Problem?" Wo das Problem liegt?

In meinem Herzen, genau da liegt das Problem!

Er selbst hat mich damals in die Kiwu-Praxis geschickt und jetzt habe ich mir einen Vortrag über Risikoschwangerschaften mit 40 anhören müssen. Ich bin ja nicht blöd und blind. Ich weiss selbst, dass es nicht einfacher wird. Entweder hatte er heute einen schlechten Tag oder ich bin heute überempfindlich. Bin ich tatsächlich so verantwortungslos? Mist...

Danke, der Tag ist gelaufen. Und das im Urlaub!


Sonntag, 28. Juli 2013

Fortsetzung Hintergrundwissen


Ich habe auf meiner Seite Hintergrundwissen einen Teil II hochgeladen.

Hier geht es um die einzelnen Stimulationsprotokolle...langes Protokoll, kurzes Protokoll oder Antagonisten-Protokoll. Wer sich dafür interessiert, rechts auf meinem Blog die Seite Hintergrundwissen anklicken, runterscrollen bis Teil II und lesen.

Ich wünsche Euch einen schönen Sonntag
Eure Hanni

Freitag, 26. Juli 2013

Blogschwestern

Heute hat eine liebe Blogschwester einen schweren Tag.

Ich habe damals meinen Floh alleine verloren. Als ich mich entschlossen habe, zu bloggen, hat sie mir geschrieben, dass die Blogschwestern genau für solche Fälle da sind. Sie können einen zwar nicht in den Arm nehmen, aber sie spannen ihr "virtuelles" Netz und fangen einen auf.

Ich möchte dir gerne sagen: In Gedanken bin ich bei dir...

Sonntag, 21. Juli 2013

Hintergrundwissen


Ich habe eine neue Seite auf meinem Blog ins Leben gerufen.


Hintergrundwissen

Zu finden ist die Seite rechts zwischen der Startseite und der Kontaktseite. Da ich sowieso noch in der Zwangspause stecke und den nächsten Stimulationszyklus vor Ende August nicht beginnen kann, möchte ich gerne ein kleines Wissenslexikon aufbauen. Hab ja Zeit.

Wie funktioniert was in meinem Körper…was zur Hölle ist eine ICSI….und was sind das überhaupt alles für Fachbegriffe. Begonnen habe ich mit dem Ei. War ja meiner Meinung nach auch vor dem Huhn da. Verwechselt das bitte nicht mit einer medizinischen Abhandlung. Ich finde es nur wichtig, zu wissen, wie alles in mir funktioniert. Nur so kann ich meine Probleme besser erfassen. Schaut doch einfach mal rein.
Freue mich über Kommentare dazu.
Schönen Sonntag
Eure Hanni

Dienstag, 16. Juli 2013

Vier Wochen online...

Mein Blog ist inzwischen genau vier Wochen online. Er wurde seit dem 2.948 mal aufgerufen.

Liebe Leser, Folger, Freunde bekannter und unbekannterweise, Zufallsklicker und Suchmaschinen, ich danke euch dafür.

Ich war ja sowieso am Schreiben und dachte irgendwann "schreib ich halt online". Vielleicht interessiert es jemanden...und vielleicht helfe ich jemandem...und vielleicht hilft auch jemand mir.
Ich hätte aber nie geglaubt, dass tatsächlich so viele über meinen Blog stolpern.

Viele liebe Grüsse
Eure Hanni

Sonntag, 14. Juli 2013

Hanni auf der Couch


Ich bin ein totaler Logiker, wahrscheinlich deshalb bin ich im Steuerrecht gelandet. Für mich muss alles erklärbar und nachweisbar sein. Damit kann ich leben. Meine liebe A. die Heilpraktikerin für Psychotherapie, deren Steuererklärung ich nun endlich fertig habe, kam nachts auf eine Idee. Sie rief mich daraufhin an und wir schlossen einen Deal: Eine Blume aus meinem Garten gegen einen „Psychoversuch“ mit ihr. Ok…ich lasse mich gerne auf Neues ein. Schließlich bin ich im Laufe meiner Kinderwunschbehandlung oft genug an meine Grenzen gestoßen und musste mich mit mir und meiner Einstellung zum Leben befassen. Nichts bleibt gleich und alles und jeder entwickelt sich weiter. Warum dann nicht auch ich…der totale Logiker.

Gestern Abend war es dann soweit. Ich war natürlich sehr gespannt, was mich erwartet. Übergabe der Steuererklärung und Erläuterung der Buchhaltung, das ist ja noch mein Gebiet. Dann war A. dran.

Erst mal eine kleine Einführung in die Grundidee. „Wenn du weißt, was du von deiner Familie geerbt hast, kannst du die Freiheit erlangen, deine Zukunft zu ändern.“ Blockaden die tief in einem drinnen stecken, haben oftmals ihre Ursache im Familiensystem. Schatten, wie A. es sagte, werden vererbt. Um herauszufinden, was mich blockiert bzw. was tief in mir mich daran hindert, schwanger zu werden, möchte sie herausarbeiten. Wir stellen ein Genogramm auf. Dazu muss man sagen, dies geschieht normalerweise in vielen einzelnen Sitzungen, aber wir ziehen das an einem Abend durch. Sozusagen eine Turbo-Genogramm.

Ich habe ja bereits begonnen, eine Art von Selbstreflektion auf die Beine zu stellen…ich schreibe! Also ihr lest hier meine Selbstreflektion. Wobei ich mich sehr schwer tue, mich selbst objektiv zu beurteilen. Ich meine, wer kann das schon? Oftmals sieht man sich selbst in einem ganz anderen Bild wie es das Umfeld tut. Das weiß jeder, der schon einmal versucht hat, sich selbst Bachblüten auszusuchen…Oder diese Psychotests in der „Brigitte“ gemacht macht. Ich bescheisse mich da meist selbst, wobei das doof ist. Wer soll schon mitbekommen, wie ich bei so einem Test abschließe? Keiner…trotzdem schummelt man unbewusst, denn wer liest schon gerne in der Auswertung, dass er unter Umständen ein Soziopath ist und ein künftiger Massenmörder? Auch Keiner.

Aber zurück zu mir und meinem Genogramm. Sie frägt, wie ich es am liebsten hätte, malen oder mit Lego oder…egal. Ich will malen. Mit Wachsmalstiften, das habe ich das letzte mal in der Grundschule gemacht. Erst soll ich mich aufs Blatt malen. ok…mitten rein, ich steh ja mitten im Leben. Also male ich ein hübsches rotes Grinsegesicht mitten auf's Blatt. Dann meinen Partner…genau neben mich. Denn genau da will ich meinen Partner haben und da ist er auch. An meiner Seite. Es folgen Mama, Papa, Geschwister, Omas und Opas, Tanten und Onkels und und und. Zum Schluss stehen wir vor einem bunten Bild, auf dem nicht alle Personen ein Gesicht haben…alle haben unterschiedliche Farben…manche stehen näher an mir…manche weiter weg…manche ganz weit weg. Ja…und auf wem hackt sie dann die ganze Zeit rum? Auf meinem Schwiegermonster!

Sollte tatsächlich die Mutter meines geliebten Mannes mir mein Leben verpfuschen? Eigentlich hätte ich auch ohne ein Genogramm darauf kommen können. Mein Vater spielt da auch noch eine kleine Rolle, aber dominant ist doch nur mein Schwiegermonster. Komischerweise war sie auch die einzige Person in meinem Genogramm, die schwarz gemalt war und kein Gesicht hatte. Aber was mache ich jetzt mit dieser Erkenntnis? Schließlich trägt mein Mann etwas von ihr in sich und oje..oje… unser künftiges Kind auch. Hilfe!

Ich habe als Hausaufgabe mitbekommen, mich mit ihr emotional auseinanderzusetzen. Was stößt mich so an ihr ab und wie könnte ich innerlich meinen Frieden mit ihr schließen? Ja…keine Ahnung. Jedenfalls war es ein lustiger Abend…also scheint mein Familienleben nicht so verkorkst zu sein, sonst hätte ich nicht so viel Spaß gehabt, meinen „emotionalen Ahnenbaum“ aufzustellen. Und wer weiß, vielleicht werden Schwiegermonster und ich noch Freunde…AAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHH

Sowas passiert, wenn man bei einem Psychotherapeuten auf der Couch liegt.

Sonntag, 7. Juli 2013

Theater


Ich dachte, ich bin stark und meiner Situation gewachsen. Und dann kommt unverhofft aus einer Belanglosigkeit ein Schlag ins Gesicht. Alltag kann manchmal so fies sein!

Ich sitze am Freitagabend im Freilichttheater. Tolle Naturbühne, super Wetter, spannendes Stück aus dem Mittelalter. Und dann bringt die Hauptdarstellerin ihr Kind um, weil es ein Mädchen war. Toll…Ich sitze zwischen hundert Menschen und schlucke meine Tränen.

Vor einem Jahr hätte ich das nicht weggesteckt. Doch inzwischen bin ich soweit, dass mir solche Situationen nicht mehr so viel ausmachen. Trotzdem geben mir diese Banalitäten immer wieder den Anlass, über mein Leben und dessen Sinn nachzudenken.

Bin ich ein schlechter Mensch? Ich bin normalerweise sehr naturverbunden und glaube, alles hat seinen Sinn. Doch was macht die Natur mit mir? Bin ich ausselektiert? Bin ich es nicht wert, etwas von mir weiterzugeben? Jedes Leben muss doch einen Sinn haben. Wofür bin dann ich da? Ich habe keine Ahnung und drehe mich ständig im Kreis. Ich weiß, dass ich so nicht weiterkomme und dass mein Leben nicht davon abhängt, ob ich nun Kinder habe oder nicht. Eine Antwort auf meine Fragen ist das allerdings auch nicht.

Liebe J., N. und S. danke für die Karten. Das Theater hat mir trotzallem super gut gefallen. Ich schiebe mein „Zwischendown“ einfach mal darauf, dass ich heute meine Tage bekommen habe und mich sowieso nicht ausstehen kann. Scheiss Hormone!

Montag, 1. Juli 2013

Warum bloggen?

Ich belächle immer die Menschen, die auf Facebook jeden Pups posten und dann auch noch 20 Kommentare dazu bekommen. Nein...so bin ich nicht.

Ich bin von Natur aus emotional eher verschlossen. Das heißt, ich gehöre nicht zu der Sorte Mensch, die einem im Supermarkt an der Tiefkühltheke in allen Einzelheiten ihr Leben offenbaren. Ich habe nur eine Hand voll Menschen, die hinter meine Fassade blicken dürfen. Und hinter dieser Fassade geht es manchmal ganz schön hart an die Grenzen des Erträglichen. Ich habe gemerkt, dass ich noch irgendwo ein Ventil brauchte.

Als ich letztes Jahr meine Geschichte für das Christkind zusammengefasst habe, tat das irgendwie gut. Also habe ich angefangen zu schreiben. Dabei habe ich viel geweint, aber auch das tat irgendwie gut. Dann bin ich durch Zufall auf die Seite der Blogschwestern gestoßen. Die Idee mit dem Blog war geboren. So...nun schreibe ich nicht mehr nur für mich. Ich habe Leser! Das Schreiben tut mir immer noch gut und hilft mir, meine Situation mit anderen Augen zu sehen. Das macht es irgendwie leichter. Vor kurzem hat eine Freundin gesagt, man merkt, das ich stärker geworden bin. Das ist gut so, denn schließlich besteht mein Leben nicht nur aus Kinderwunsch. 

Darf ich jetzt immer noch die Menschen belächeln, die jeden Pups bei Facebook posten?