Sonntag, 29. Dezember 2013

Jetzt isses vorbei...


...bald... das verflixte Jahr 2013!

Ich bin ganz froh, dass ich es verabschieden kann. Ich habe es mir zur Gewohnheit gemacht, am Jahresende hinzusitzen und zu überlegen, ob es ein gutes Jahr oder ein schlechtes Jahr war. Für 2013 bin ich mir nicht so sicher. Ich sage mal, es war ein neutrales Jahr mit schlechten Tendenzen. Und ich mag´s einfach nicht mehr haben. Weg damit.

Jeder Mensch, also auch ich, ist ja in mehreren Rollen unterwegs. Darüber habe ich mich bereits in vergangenen Post ausgelassen. Ich wage nun also einen Rückblick auf 2013...

...in meiner Rolle als Kinderwunschfrau:
Eindeutig ein Bäh-Jahr! Sechs Anläufe für eine künstliche Befruchtung. Davon haben meine Eierstöcke vier mal entschieden zu streiken und kein Ei zu produzieren. Das nehme ich den zwei heute noch übel. Einmal haben sie mein Abenteuer-Ei zu früh ausgespuckt. Aber einmal habe ich es auch zu einem Transfer mit zwei wunderschönen 8-Zellern in A und B Qualität geschafft. Geblieben sind Pinki und Brain allerdings nicht. Nur meine Emailadresse erinnert noch an die zwei Hübschen. Dabei war ich mir so sicher, dass sie bleiben. Allerdings hat mich dieses Jahr auch stärker gemacht. Was nicht heißt, dass ich weniger gelitten habe. Oh nein...unzählige Tränen habe ich geweint, ich bin tief gefallen aber ich bin immer wieder auf den Füssen gelandet.
Fazit: Ein starker Überhang auf der negativen Seite. 

...in meiner Rolle als Ehefrau:
mmmmhhh... Ich glaube, das Jahr war ganz gut. Wir, also Schatz und ich, sind uns wieder mal ein Stück näher gekommen und ich bin mir weiterhin sicher, dass mein Mann DER Mann fürs Leben ist. Wir haben zwar auch unsere Differenzen. Aber naja...ob er nun Sport treibt oder nicht, warum sollte ich mich darüber aufregen? Immerhin bringt er den Müll raus und tut Staubsaugen und räumt die Spülmaschine aus und backt für mich eine Tiefkühlpizza...wenn ich mal wieder so spät von der Arbeit nach Hause komme. Und er hat Geduld mit mir...wenn ich mal wieder in meiner Rolle als Kinderwunschfrau enttäuscht wurde und heulend die Welt nicht mehr verstehe.
Fazit: Eine ausgeglichene Bilanz.

...in meiner Rolle als Tochter und Schwester:
Da habe ich dieses Jahr mit Abwesenheit geglänzt. So selten wie diese Jahr war ich noch nie zuhause. Mir war einfach nicht danach. Wenn es mir selbst nicht so gut geht, tut es um so mehr weh, zu sehen, wie mein Vater immer weiter abbaut und nicht mehr will und kann. Hier gelobe ich für nächstes Jahr Besserung.
Fazit: Ein leichter Überhang auf der negativen Seite.

...in meiner Rolle als Freundin:
Ich habe mich geoutet. Inzwischen wissen die engsten meine Freunde von unserem Kinderwunschproblem. Puh...das war echt nicht einfach. Ich habe nicht viele Freunde, aber die, die ich habe, möchte ich nicht missen. An dieser Stelle ein Danke an meine Mädels. Danke für euren Beistand dieses Jahr. Danke für Eure Umarmungen. Danke, dass ich euch ins Telefon heulen durfte. Danke für euer ehrliches Interesse an mir. Danke, dass ihr meinen Blog lest und das nicht nur um Rechtschreibfehler zu finden. Es ist ein schönes Gefühl, solche Freunde zu haben.
Fazit: Eine ausgeglichene Bilanz.

...in meiner Rolle als Hanni:
Die Hanni hat eindeutig mein Jahr gerettet. Ich bin froh, dass ich den Mut gefunden habe, meinen Blog zu schreiben. Das hat mir dieses Jahr sehr viel gegeben. Durch das Schreiben ist es mir möglich, mein Gefühlschaos zu sortieren. Und durch "Hanni" sind sogar neue Freundschaften entstanden. Nie hätte ich gedacht, dass dieses anonyme und fremde Internet tatsächlich Menschen zusammenbringt. Dafür, dass ich sonst eher mit Geschichten über mich sehr zurückhaltend bin, bin ich als Hanni offen. Hanni hat mir geholfen, nicht mehr Angst vor den eigenen Gefühlen zu haben, sondern auch mal eben diese zuzulassen und abzuwarten was passiert. Danke Hanni.
Fazit: Ein eindeutiger positiver Überhang.

...in meiner Rolle als Steuerfachangestellte und Systemad(mini)stratorin:
Bilanz zu ziehen liegt mir wohl in den Genen, daher bin ich beruflich auf jeden Fall in der richtigen Branche gelandet. Allerdings hätte ich nichts dagegen, wenn 2014 mal kein Server im laufenden Betrieb seinen Geist aufgibt und ich nicht morgens um 6:50 Uhr die erste SMS bekomme, dass mal wieder das System steht. Das ist echt stressig und braucht kein Mensch.
Fazit: Zwar eine ausgeglichene Bilanz aber mit negativen Tendenzen.

So...hiermit schließe ich mein Jahr 2013 ab. Wie gesagt, es war ein ausgeglichenes Jahr mit negativen Tendenzen. Anfang Januar werde ich mich wieder ins Abenteuer ICSI werfen. Ich bin gespannt, ob meinen Eierstöcken wieder einfällt, was sie tun sollen.

Euch allen da draußen wünsche ich einen guten Rutsch in Neue Jahr. Möge es voller positiver Überraschungen sein und uns allen Glück und Zufriedenheit bringen. Ach ja...und tragt in der Silvesternacht einen roten Schlüpfer. Das bringt auf jeden Fall Glück!

Liebe Grüße und bis nächstes Jahr
Eure Hanni

Donnerstag, 26. Dezember 2013

Lebensgeschichten #6

Hier ein weitere "Geschichte, die das Leben schrieb"...


Liebe Hanni,

ich schreibe dir eine Geschichte, die nichts mit Kinderwunsch zu tun hat. Die Geschichte von meiner Schwester, die seit über 30 Jahren versucht, gegen ihre Sucht anzukämpfen. 
 
Im Alter von 16 wollte meine Schwester weder Frau sein noch werden, das ist jedenfalls der Grund den sie nennt, der Auslöser für das Monster mit dem Namen Magersucht. Mich begleitet dieses Thema seit es mich gibt. Seit ich zuhören und reden kann, dreht sich alles um Gewicht, Essen, Kochen, Kalorien, die Figuren anderer Frauen und Sport.
 
Nach vielen Therapien, Klinikaufenthalten und Umzügen in kleine eigene Wohnungen, in denen sie nie die Zufriedenheit gefunden hat, die sie sich immer schon wünscht, haben wir von aufgeben über weiterkämpfen alles durch. Momentan so scheint es, sind wir am kämpfen. Kämpfen um ein "normales" Leben, kämpfen um von den Entwässerungstabletten und Abführmitteln wegzukommen. Es tut mir unheimlich leid, wie meine große Schwester, kämpft und kämpft und schon so oft verloren hat. Sie hat ein irrsinniges Durchhaltevermögen, steht immer wieder auf und macht weiter, wo ich schon lange aufgegeben hätte. Ich hoffe so sehr für sie, dass es sich diesmal lohnt. Das sie durchhält.
 
Wie durch ein Wunder ist sie in einer Phase in der es ihr besser, ging schwanger geworden. Sie hat einen gesunden Sohn zur Welt gebracht und das, obwohl sie zunächst in der Schwangerschaft weiter abgenommen hat. Mittlerweile ist er 21 Jahre alt und ich bin stolz ihn, seine Kraft und Liebe gegenüber seiner Mutter, mit der er es die meiste Zeit nicht leicht hatte, vor allem wenn er nicht essen wollte.
 
Ich bedaure sehr, dass ich meine Schwester nie richtig kennengelernt habe, so wie sie war bevor sie diese Krankheit zu dem gemacht hat was sie jetzt ist. Ich hasse es manchmal mich ständig zu wiederholen, ihr ständig die gleichen Sachen zu erzählen...ich bin wütend darüber, dass wir wenn wir uns sehen, meistens nur kurz über normale Dinge reden können. Ich bin enttäuscht, dass sie nie fragt wie es uns eigentlich geht. Aber ich reiße mich jedes mal wieder zusammen und höre mir die immer selben Geschichten, Sorgen und Ängste an, in der Hoffnung, dass es irgendwann aufhört.
Sie hält sich an mir fest, umklammert meine Hand und fühlt sich von mir verstanden, obwohl ich ihr mit nichts helfen kann. Alles was ich mache ist zuhören. Ihr Mut zu zusprechen, ihr zu sagen sie soll nicht aufgeben. Ich kann es weder nachvollziehen noch verstehen, wir sind alle in der Familie mittlerweile nur noch hilflos. Es ist furchtbar nicht mehr tun zu können, zu zusehen, wie jemand der schon alles an Therapien ausprobiert hat, einfach nicht weiter zu kommen scheint.
 
Irgendwas ist in diesem Jahr allerdings anders. Den letzten Klinikaufenthalt hat sie von sich aus abgebrochen. Sie war der Meinung, sie schafft es diesmal allein. Und - ich mag es noch gar nicht glauben, aber sie ist guter Dinge, sie nimmt jetzt schon über zwei Monate keine Tabletten mehr. Das Gewicht, dass sie bisher zugenommen hat, ist fast nur Wasser und wir haben einen langen langen Weg vor uns. Aber - vielleicht schaffen wir es! Wenn wir fest genug zusammenhalten, hält sie vielleicht durch. Ich würde ihr von Herzen ein "normales" Leben wünschen, wenn man ihres jemals als normal bezeichnen kann, aber wenigstens eins wo sie ihre Zufriedenheit findet und endlich ihr Glück erfährt, nach dem sie schon so lange sucht.
 
Zwei Monate hat sie schon geschafft auf ihrem Weg zurück. Die meisten Ärzte sehen bei ihr keine Hoffnung mehr, weil alles schon so lange andauert, weil die Organe teilweise Schaden genommen haben.  Ich hoffe so sehr, dass sie gewinnt...und ich bin so so froh, dass ich ein "normales" Leben habe! 
 
Das war meine vielleicht traurige Geschichte, deren Ende absolut offen ist, wenn man der Realität ins Auge blickt...eine Geschichte die vom Kämpfen erzählt und die mich jetzt schon seit ich auf der Welt bin - also 34 Jahre lang begleitet.

Lg von "Wünsch dir was"
 

Liebe Wünsch dir was,
 
man fühlt sich so hilflos, wenn man zusehen muss, wie ein Mensch, den man liebt, sich selbst zerstört. Mehr als für sie da sein und sie ermutigen, das ihr gegebene Leben zu leben, kannst du leider nicht machen. Die Kraft, aus diesem Sumpf herauszukommen muss jeder für sich selbst entwickeln.
Nur so kann man eine Sucht bekämpfen. Wie es scheint, ist deine Schwester eine Kämpferin.
 
Ich danke dir für deine Geschichte. Ich habe lange überlegt, ob ich an Weihnachten überhaupt Geschichten veröffentliche. Aber eigentlich...warum nicht? Das Leben läuft auch an Weihnachten weiter. Und gerade jetzt ist es doch die Zeit, in der man den Blick ein wenig von sich selbst lösen sollte und auch mal über andere nachdenkt.
 
Liebe Grüße
Eure Hanni
 
 
 
 
 

Montag, 23. Dezember 2013

Die drei Fremden


Vor ziemlich langer Zeit sind drei sehr fremdartige weise Männer durchs Land marschiert. Einem Stern hinterher...in dem Glauben, am Ende ihrer Reise einen Erlöser zu finden. Im Gepäck Gold, Weihrauch und Myrrhe. Vermutlich staunten sie nicht schlecht, als sie am Ende ihrer Reise nur einen kleinen Jungen in Windeln gewickelt in einer Krippe im Stall vorfanden. Sie waren sich jedenfalls sicher, dass sie sich nicht in der Adresse geirrt hatten, sondern knieten nieder und übergaben ihre Geschenke.

Kommt eigentlich daher die Geste, sich an Weihnachten etwas zu schenken? Es ist jedenfalls ein schöner Brauch, der leider heutzutage etwas verzerrt daher kommt. Geschenke sollten etwas Wertvolles sein. Nicht materiell wertvoll. Die, die von Herzen kommen, sind die wertvollsten. Denn sie dienen dazu, einem besonderen Menschen, Freude zu bereiten. Und sie sagen: Danke.

Danke, dass es dich gibt.
Danke, dass du so bist, wie du bist.
Danke, dass du für mich da bist.
Danke, dass du mich so annimmst, wie ich bin.

Ich wünsche Euch allen da draußen, ein wunderschönes Weihnachtsfest. Lasst euch nicht stressen, sondern besinnt euch aufs Wesentliche. Nehmt die Menschen in den Arm, die euch wertvoll sind.

Ich werde mich an Heiligabend, wenn alles wieder ruhiger wird und der Trubel vorbei ist, auf die Terrasse setzen, in den Himmel schauen und Danke sagen....und mir vielleicht noch etwas ganz fest wünschen...

Bis dann
Eure Hanni


Donnerstag, 19. Dezember 2013

Lebensgeschichten #5

Hallo miteinander,
 
nachdem ich den Aufruf für meine "Sammelaktion" veröffentlicht hatte, erhielt ich eine Email von J..
Sie schrieb, dass sie von meiner Lebensgeschichte fasziniert sei und wollte deswegen auch unbedingt eine Geschichte für mich schreiben. Sie meinte: "Die Idee ist toll, aber die Wahrheit ist leider, dass ich keine Mut-mach-Geschichte zu erzählen habe, oder zumindest nicht das Gefühl habe, das zu haben...".
 
Ich fand das so schade und habe nochmal nachgehakt. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass ein paar Tage später doch noch eine Geschichte kam.
 
Liebe Hanni,

ich habe lange nachgedacht und nun ist mir eine Geschichte eingefallen, die ich gerne mit dir und anderen teilen würde. Sie beschreibt bei weitem nicht mein ganzes Leben, aber viele wichtige Punkte spreche ich an.
 
Also:
 
Am ersten Mai 2010 starb meine Mutter. Ich war 18 Jahre alt und saß neben ihrem Krankenhausbett, als sie sich ein letztes Mal aufbäumte und dann endgültig aufhörte zu atmen. Ein Trauma wird als Situation verstanden, in der man größte Hilflosigkeit und eine außergewöhnliche Bedrohung erfährt. Dass ich mich in diesem Moment veränderte und meine Welt sich verschob, habe ich natürlich nicht sofort mitgekriegt. Was ich wusste war, ich muss nun meinem Vater bescheid sagen, der für drei Stunden nach Hause gefahren war, um sich auszuruhen und ich muss die Krankenschwester rufen und irgendwie auch sonstige Leute verständigen. Irgendwie schaffte ich das auch alles und mein Vater und ich lebten danach erstmal von Tag zu Tag und bemühten uns um ein bisschen Alltag. Zumal ich in der gleichen Woche noch meine letzten Abiturprüfungen hatte, die ich nicht abbrechen wollte.

 Zum Abitur gehören ziemlich viele Feiern. Mein Jahrgang war sehr gut darin, Partys zu organisieren und zum eskalieren zu bringen. Mir kam der Alkohol, denke ich, sehr gelegen, denn was soll man denn sagen, wenn Leute einen mit tottrauriger Miene fragen, wie es einem geht, während im Hintergrund die Masse tobt? Sollte ich jedes Mal alles erzählen, was ich zuvor ein Jahr lang in der Psychotherapie erzählt hatte, nämlich dass das Verhältnis zu meiner Mutter nicht gut war und ich mich nie wirklich mit ihr verstanden hatte, weil wir einfach zu verschieden waren ? Nein, denn dieser Eindruck hatte sich inzwischen verflüchtigt. Also trank ich lieber und ließ die Leute sich ihre eigenen Gedanken machen.
 
Zusätzlich war auf einmal ein Bedürfnis nach Anerkennung und nach menschlicher Nähe erwacht. Die Kombination dieser Gefühle und Schnaps in allen Arten führte zu einigen unschönen Affären. Zuerst ließ ich mir das Herz brechen, dann brach ich ein, zwei Herzen und viele Begegnungen hatte ich beim Aufwachen am nächsten Morgen schon wieder vergessen.
 
Da ich mein Abi ganz gut bestanden hatte und meinen Vater nicht allein lassen wollte, blieb ich anders als ursprünglich vorgesehen in Deutschland und fing sofort an zu studieren. Meine neue Stadt war 300 km von zu Hause entfernt und ich hatte schreckliches Heimweh. Vor allem aber vermisste ich meine Mutter. Ich konnte mich nur noch an die guten Tage erinnern und die schönen Sachen die sie gemacht hat und ich war mir sicher, sie hätte in dieser Phase meines Lebens unbedingt dabei sein wollen. Also passierte es oft, dass ich mich in meiner neuen Wohnung in den Schlaf weinte, aber nur in der Heimat Leute hatte, mit denen ich darüber reden konnte und per Telefon ist es oft schwierig Tränen zu trocknen. Mein Bedürfnis nach Nähe war ununterbrochen da und fast ununterbrochen gingen auch meine Affären weiter, jedes Wochenende eine Uni-Party, jedes Wochenende irgendein Typ. Sie waren mir inzwischen alle unwichtig und irgendwann passierte, was vermutlich passieren musste. Jemand hörte nicht darauf, was ich sagte und schlief mit mir, obwohl ich das offensichtlich nicht wollte. Danach schaffte ich es noch ihn rauszuschmeißen bevor ich vollkommen fertig erstmal einschlief.
 
Das Aufwachen danach war furchtbar. Ich fühlte mich dreckig und benutzt. Auf einmal kam ich mir so unbedeutend und klein und kraftlos vor, dass ich nichts mehr konnte. Die Freundin die ich anrief, riet mir, nach Hause zu kommen und ich nahm den nächsten Zug, den ich erreichen konnte. Die Veränderung die diesmal in mir vorging merkte ich. Plötzlich hatte ich Angst, immer und überall, vor allem und jedem. Ich ging viel weniger weg, ich trank gar nicht mehr und Männern vertraute ich schonmal überhaupt nicht mehr.
 
Jetzt im Nachhinein kann ich den Tod meiner Mutter mit meinem Verhalten in dem Jahr danach in Verbindung bringen. Damals dachte ich allerdings, das eine hätte mit dem anderen auf keinen Fall zu tun. Ich hatte das Gefühl, immer nur alles falsch zu machen, in den verschiedensten Bereichen meines Lebens. Irgendwie konnte ich auch immer alles so erklären, dass es meine Schuld war, egal ob es um einen Tag, an dem ich zu wenig gelernt hatte oder um den Hunger in der Welt ging. Und natürlich war ich auch Schuld daran, dass es mir nicht gut ging. Also hängte ich mich doppelt so hart in die hochschulpolitische Arbeit, in der Hoffnung, erstens etwas zu bewegen und zu verbessern und zweitens, um mich von der Beschäftigung mit mir selber abzulenken.
 
So lebte ich lange Zeit. Immer am Limit meiner Leistungsfähigkeit und in totaler Selbstverleugnung.
Dann war mal wieder ein Semester zu Ende und ich hatte einen Nachmittag lang nichts zu tun. Also nahm ich die Einladung eines Kommilitonen an, in seiner WG ein wenig zu feiern. Und dort passierte etwas Geniales. Ich traf einen Mann, dessen Ausstrahlung ich als so unschuldig und selbstlos wahrnahm, dass ich in der Lage war, ihm noch am gleichen Abend zu vertrauen und mit auf eine Party zu gehen. Natürlich wartete ich diesmal viel länger, bevor ich überhaupt Körperkontakt zuließ.
Aber er war es. Mein neuer Versuch, mein Rückweg in die Normalität.
 
Wir konnten, quasi sofort, über alles reden, vor allem über Abstraktes und Hypothetisches, aber auch über persönliche Prinzipien und irgendwann auch über Erfahrungen. Ich legte meine Erinnerungen bei ihm ab und wusste, dort wären sie sicher und würden verständnisvoll aufgenommen werden.
Heute sind wir seit fast drei Jahren zusammen und planen im August 2014 unsere Hochzeit. Meine Depressionen wurden zwischenzeitlich nochmal schlimmer, viel schlimmer, aber ich hatte das Selbstbewusstsein, mich in stationäre Behandlung zu begeben und wir brachten das zusammen ziemlich gut hinter uns. Inzwischen kann ich über vieles reden, was vor zwei Jahren noch fast unmöglich war, ich kann mein Verhalten verstehen und Impulshandlungen bewerten.
Viel davon verdanke ich Freunden und vor allem M. und dafür bin ich unendlich dankbar, aber ich kann (und möchte) inzwischen auch stolz darauf sein, mir im entscheidenden Moment den Absprung zugetraut, und seitdem auf mich selber aufgepasst zu haben.
 
Viele liebe Grüße und eine dicke Portion positive Energie :-)
 
Liebe J.,
 
es braucht unheimlich viel Kraft, aus so einem Strudel von Alkohol, Affären und Selbstzerstörung herauszukommen. Und es braucht noch mehr Kraft, wieder Vertrauen in sich selbst UND einen anderen Menschen zu haben. Ich danke dir vielmals, dass du das hier gerne teilen möchtest.
 
Deine Hanni
 
 

Dienstag, 17. Dezember 2013

Brief an das Christkind...

Als Kind habe ich an das Christkind geglaubt...lange Zeit. Letztes Jahr war ich so verzweifelt, dass ich einfach ans Christkind geschrieben habe. So richtig altmodisch mit Brief und Briefmarke nach Engelskirchen. Mein Wunsch ist zwar noch nicht in Erfüllung gegangen ist, aber trotzdem hat mein Brief etwas bewirkt...es gibt diesen Blog. Ich hab´s wieder getan. Der Brief ist Samstag zur Post. Mal sehen was passiert.
 
Liebes Christkind,

 

langsam wird es zur Gewohnheit, dir zu schreiben. Als ich letztes Jahr all meinen Mut zusammen genommen habe und meine Lebenssituation in einem Brief an dich zusammengefasst habe, dachte ich noch, mein Jahr wird anders verlaufen. Doch wie das Leben eben so ist, es kommt immer anders als gedacht.

 

Erinnerst du dich? Ich war zum damaligen Zeitpunkt bereits ein Jahr in Kinderwunschbehandlung und hatte viele Niederlagen und aber auch Höhepunkte durchlebt. Doch trotz aller Anstrengungen hatte ich letztes Jahr eine Fehlgeburt und von einer erneuten Schwangerschaft war ich meilenweit entfernt. Also hatte ich mich an dich gewandt und wünschte mir ein Baby.

 

Nun haben wir 2013 und ich bin immer noch keine Mama. Ich bin immer noch in Kinderwunschbehandlung und meine Situation verschlechtert sich von Mal zu Mal. Du hattest mir damals geschrieben, ich solle meine Hoffnung nicht verlieren. Ich war viele Male nah dran, doch nein…ich habe meine Hoffnung nicht verloren.

 

Ich möchte dir erzählen, was mein Brief an dich ins Rollen gebracht hat. Ich hatte davor nie den Drang zu schreiben. Doch irgendetwas in mir wollte unbedingt einen Brief an dich schreiben. Dabei habe ich zum ersten Mal in meiner ganzen traurigen Geschichte gemerkt, dass mir etwas gut tut, nämlich schreiben. Oftmals sind meine Gefühle so unsortiert und drohen mich zu überwältigen. Aber beim Schreiben merke ich, wie sich langsam alles zusammenfügt. Das ändert zwar nicht meine Situation, aber es hilft mir, besser damit umzugehen.

 

Also beschloss ich, Tagebuch zu führen…bis ich im Internet über einen Blog gestoßen bin, der eine Anlaufstelle für Kinderwunschfrauen ist. Ein Blog ist eine Art virtuelles Tagebuch. Ich habe damals die Betreiberin dieses Blogs angeschrieben und gefragt, wie so etwas funktioniert. Ich wurde mutig und beschloss daraufhin, nunmehr nicht nur für mich selbst zu schreiben sondern stellte mein Tagebuch ins Internet. Ich führe nun schon seit einem halben Jahr dieses Tagebuch und habe bereits über 25.000 Aufrufe.

 

In erster Linie dient mir der Blog zur Verarbeitung und Sortierung meiner Gefühle. Denn die Kinderwunschbehandlung raubt mir immer wieder meine Kraft. Doch ich lasse mich nicht unterkriegen. Das Schöne ist, dass in meiner Geschichte inzwischen andere Menschen Mut finden können. Das gibt mir ein gutes Gefühl und sagt mir, dass mein Weg richtig ist. Und das hat alles begonnen mit dem Brief an dich.

 

Ich glaube immer noch daran, dass ich eines Tages Mama bin. Aber ich habe nicht mehr viel Zeit. Meine Werte verschlechtern sich von Mal zu Mal. Das letzte Mal das meine Eierstöcke ein Ei produziert haben, war im September. Trotz vieler, vieler Medikamente bleibe ich einfach leer. Ich habe Angst, dass tatsächlich nichts mehr wächst.

 

Daher…liebes, liebes Christkind…ich wünsche mir nichts sehnlicher als endlich Mama zu sein. Ich habe so viel Liebe übrig und es gibt so viele Dinge, die ich unserem kleinen Schatz gerne zeigen würde. Es heißt doch, die Kinderseelen suchen sich die Eltern aus. Ich weiß nicht, warum unser Baby noch wartet, aber könntest du ihm vielleicht ausrichten, es ist soweit. Wir sind bereit…

 

Vielen Dank.

 

Ich wünsche dir eine glückliche Weihnachtszeit.

Deine Hanni
 
 

Sonntag, 15. Dezember 2013

Lebensgeschichten #4

Hallo miteinander,

ich habe schon die nächste Geschichte für Euch. Diesmal erzählt eine Mutter aus ihrem Alltag. Mädels, ob schwanger oder noch nicht schwanger, hört auf Lisbeth: Schmeißt alle Ratgeber weg, vergesst alle Statistiken...ihr müsst lernen, flexibel zu werden.

Also Lisbeth, hier deine Bilanz der letzten 10 Monate….

In meinem Job habe ich es geliebt „Such und Find“ zu spielen. Auch privat steh ich total drauf, bei g***le oder sonst wo, Dinge zu suchen, Berichte zu lesen und allerlei über andere Leute herauszufinden. Daher haben mir meine drei Freundinnen den Spitznamen „Lisbeth“ verpasst – wer Stieg Larsson kennt weiß wieso…..  

Was das mit meiner Geschichte zu tun hat? Als ich letztes Jahr nach einem Zyklus von fast 100 Tagen und einem ganz normalen 28 Tage Zyklus schwanger wurde, habe ich mich kreuz und quer durch das Internet gesucht, um alles wichtige zur Schwangerschaft und dem Baby, das da kommen sollte, herauszufinden. Leider ist das mit dem Internet so wie im wahren Leben…alles kann, muss aber nicht.

Da meine Schwangerschaft bis auf die letzten Wochen echt gut verlaufen ist (keine Übelkeit oder ähnliche Dinge) musste ich dazu auch nicht viel lesen. Also konzentrierte ich mich gleich auf die Zeit danach.

Nach zehn Monaten „Baby live“ kann ich wirklich behaupten, dass ich keines dieser Ratgeber-Babys habe. Alles was in diversen Ratgebern steht, kann ich mir in die Haare schmieren. 

Fangen wir doch bei meinem Lieblingsthema an: Schlaf!
Schlaf wird überbewertet und ich weiß jetzt auch wieso Schlafentzug als Foltermethode eingesetzt wird. Mein Kleiner hat in den letzten 10 Monaten nur ein einziges Mal 6 Stunden am Stück geschlafen. Er ist 10 Monate alt – laut Ratgeber hätte er jetzt wieder ANFANGEN müssen, unruhiger zu schlafen, da er ja so viele Dinge lernt – tja... meiner hat nie aufgehört, unruhig zu schlafen. Ich will jetzt auch nicht behaupten, ich hätte nicht gewusst, dass es solche Babys gibt – aber irgendwie war ich, glaube ich, etwas naiv und hab mir eingebildet, dass meins schläft. Am liebsten schläft er nämlich beim mir auf dem Arm –während dem Stillen – und pfui – das sollte ja laut Ratgeber bitte erst gar nicht angefangen werden, da dies zur Gewohnheit wird! Ja, da hab ich nun den Salat. Die ersten 4 Zähne sind auch schon da und ich kann nur sagen – AUA!
 
Rituale einführen: wir HABEN eins! Jeden Abend Brei essen, waschen, wickeln, Schlafanzug an und ab in die Falle. Mache ich schon immer so. Laut Ratgeber schläft dann das Kind schon fast alleine! Denkste!! Ich kann dem Spruch mit dem „morgens anlächeln“ nix abgewinnen – es ist zwar schön, angelächelt zu werden, aber ich lasse mich durchaus auch gerne nach 8 Stunden Schlaf anlächeln….In Phasen, in der das Kind dann auch noch im Stunden bzw. Zweistundentakt gestillt werden möchte, nützt auch ein Lächeln nix! Wirklich nicht!
Merke Nr. 1: keine Beiträge mehr über „wie schläft Ihr Kind durch“ lesen – macht depressiv und ändern kann man nur mit Foltermethoden was, und das wiederum möchte ich dem Kleinen auch nicht antun.

Stillen
Wenn möglich sollte doch gestillt werden. Ist gut für die Beziehung zum Kind und hilft anscheinend dem Kind später mal, kein Moppelchen zu werden und Allergien zu bekommen und und und… Stillen hat bei mir von Anfang an geklappt und auch hier: Frau Blauäugig lässt grüßen. Ich habe mir eingebildet, ich stille die ersten 6 Monate, dann bekommt das Kindlein fein seinen Brei und dann ist gut. Wer aufgepasst hat, hat beim Thema Schlaf schon die Zähne bemerkt. Ich stille also immer noch!! Auch hier habe ich keins dieser Babys, die 190 g Gläschen in einem Happen aufessen. Egal welches Gemüse (die Ausnahme bildet Brokkoli), ob fein püriert oder mit Stücken - 60 g sind das höchste der Gefühle. Somit gibt’s dann jedes Mal noch „Nachtisch“ an der Milchbar, was das abstillen nicht fördert – aber gar nix zu essen ist auch doof…. Merke Nr. 2: Kochbücher für Babynahrung kann ich mir sparen – das Kind will ja eh nichts von den kulinarischen Köstlichkeiten aus diesem Büchlein….

Drehen, Krabbeln, Brabbeln, Laufen
Ich habe mich dazu entschlossen mit dem Kleinen in eine Pekip-Gruppe (auf Deutsch: die etwas andere Krabbelgruppe) zu gehen. Und ich muss sagen, es hat mir ganz gut gefallen, obwohl ich gesagt hab, ich muss mir das nicht antun. Na gut, man ist ja lernbereit… Hier ging es um die motorischen Fähigkeiten, die beim Kind gefördert werden sollen. 7 Mütter und 7 Kinder… Auch hier… Keines dieser Vorzeigebabys… Wir ziehen es vor, lieber alleine oder nur mit Mama zu spielen, die anderen Babys sind zu laut oder machen Sachen, die wir nicht mögen! Mein Kleiner war immer in allem der Letzte – mich hat das nie gestört – die mitleidigen Blicke, wenn er mal wieder geweint hat und erschrocken ist, wenn eins der anderen Babys laut gekreischt hat, haben aber dann doch das ein oder andere Mal auch bei mir ins Schwarze getroffen. Man macht sich dann wieder seine Gedanken und…. sucht im Internet, ob das alles normal ist!
Ich hatte in der Schwangerschaft einen Newsletter abonniert, in dem mir die Entwicklungsschritte meines Babys erklärt werden. Und wer kanns erraten? Fehlanzeige…. Er hat sich erst später als alle anderen, auf den Rücken und zurück gedreht. Krabbeln wollte er auch nicht – auch nicht, wenn ich auf allen vieren im Haus vor ihm rumgekrabbelt bin. Und dann: innerhalb von zwei Wochen hat er alles auf einmal gemacht. Gekrabbelt und hat sofort angefangen, sich an allem hochzuziehen, was ihm in den Weg gekommen ist. In meiner Krabbelgruppe war er dann natürlich der Star, weil es keiner glauben konnte, was er auf einmal alles kann! Ja, die Letzten werden die Ersten sein….Merke Nr. 3: Newsletter abbestellen – stimmt bei uns eh nicht…

Und das Thema, für welches ich schon bei meinen Freunden für einen Lacher gesorgt habe: Aussehen wie ein Mensch.
Ich bewundere Mütter – nein eigentlich habe ich schon immer alle Frauen bewundert, die immer wie aus dem Ei gepellt aussehen. Wenn ich manchmal nicht so gut drauf war, hat sich das sofort auf meine Frisur, meine Haut und meine Klamotten niedergeschlagen. Wenn ich an Februar diesen Jahres zurückdenke, muss ich immer noch schmunzeln…. Ich hatte also seit drei Wochen ein kleines Bündel zu Hause. Alles war neu und die Zeitplanung und meine frühere Pünktlichkeit waren dahin. Da ich hormonell bedingt immer am schwitzen war, hatte ich mich an diesem Tag entschieden, die Dusche auf später zu verschieben, da ich eh noch aus dem Haus musste und dann frisch geduscht sein wollte…. Also stiefelte ich in meinem Lieblingsoutfit der letzten 10 Monate herum: Klamotten zum knöpfen! So herrlich praktisch zum stillen aber so gar nicht hübsch…. Plötzlich klingelte es an der Tür. Ich erwartete doch aber niemanden??? Also schnell durch die Tür gespickelt und den Postboten entdeckt (ich hab doch gar nix bestellt??!!). Ich bin dann ganz schnell in den oberen Stock gerannt, um mir eine Hose und ein Jäckchen anzuziehen um nicht ganz so nackig vor dem armen Mann zu stehen. Leider habe ich es nicht geschafft, die gefühlten 5 Millionen Knöpfe an meinem Schlafshirt zuzuknöpfen bis ich wieder an der Tür stand. So öffnete ich mit halb offenem Shirt einen Spalt die Tür. Der Postbote erblickte mich und bekam sofort einen hochroten Kopf, den er schnell zwischen seinen Schultern versteckte, mir ein Paket für die NACHBARIN entgegenhielt und etwas von "können Sie das bitte nehmen" und "oh tut mir furchtbar leid, dass ich störe" und "oh das arme Kind" (mein Kleiner brüllte lautstark aus dem Wohnzimmer hervor) stammelte… Peinlich, peinlich, peinlich. Deshalb, Merke Nr. 4: versuchen, vor 9.00 Uhr morgens wie ein zivilisierter Mensch auszusehen. 

Fazit der letzten 10 Monate
Wenn du ein Ratgeber-Baby hast, kann mein Bericht durchaus ignoriert werden und wenn nicht, kauf dir genug T-Shirts zum knöpfen und glaube nicht alles was g***le dir so erzählt – es verwirrt nur, und man weiß zum Schluss gar nicht mehr, was genau man denn jetzt machen oder eben nicht machen soll….   
Ich hab meinen Kleinen furchtbar lieb und würde ihn auch nicht mehr wieder hergeben, aber in manchen Dingen war bzw. bin ich noch ganz schön blauäugig. Wenn man jedoch erkennt, dass man nicht alles beachten muss, was in einem Ratgeber bzw. im Internet steht oder was andere Mütter empfehlen, kann man es durchaus auch hinbekommen, sein Kind ganz normal groß werden zu lassen. Ohne fünf Kurse die Woche und ohne dass es mit einem Jahr schon chinesisch spricht oder Fahrrad fährt…. Ich habe meine „Such und Find“ Spiele inzwischen auf unwichtige Dinge reduziert und versuche, nur noch wenige Dinge über Babys oder Kleinkinder zu suchen.
 
Dies ist zwar keine Geschichte, die ganz dramatisch oder lustig und auch nicht traurig ist – aber das ist die Geschichte, die mein Leben gerade schreibt… und es ist schön so….

Euch allen hier, wünsche ich unbekannter Weise von ganzem Herzen, dass ihr euch bald an einem Ratgeber-Baby freuen dürft – und wenn´s keins wird – die Welt braucht auch außergewöhnliche Kinder – also die Damen…her damit!

Alles Liebe
Lisbeth

 
Liebe Lisbeth,
es tut gut, zu lesen, dass es auch Mütter gibt, die nicht versuchen, ihr Kind in eine Statistik zu pressen, egal, ob es da reinpasst oder nicht. Sondern mit normalem Menschenverstand an die Sache rangehen...Blauäugig würde ich das nicht nennen. Wenn man flexibel genug ist, die Dinge auch mal laufen zu lassen und mal abzuwarten, was passiert, kommt man doch auch ans Ziel. Ich danke dir für den Einblick in das wahre Leben einer Mama. Ich denke, du machst das prima und dein Kleiner kann glücklich sein, so eine Mama zu haben.
 
Deine Hanni
 

Samstag, 14. Dezember 2013

Lebensgeschichten #3


Hallo miteinander,

seit ein paar Tagen erreichen mich eure Geschichten und sie kommen nicht nur in meinem Postfach an. Jemand klickt hier auf weiterleiten, denn sie kommen auch direkt in meinem Herzen an. Ich muss schmunzeln, grübeln und auch weinen. Aber so sind sie eben, die Geschichten, die das Leben schreibt.

Ich möchte euch ermutigen, macht weiter damit. Es gibt keinen Einsendeschluss. Fangt einfach mal an zu schreiben. Manchmal kommt am Ende etwas ganz anderes heraus, als das, was man am Anfang eigentlich schreiben wollte. Aber...wie schon erwähnt...so ist es eben. Oftmals beginnt man mit einer Idee, oder einem Plan und dann kommt alles ganz anders wie gedacht.

Heute ist draußen alles grau in grau. Ich bin alleine zu hause und ertappe mich dabei, wieder mal ins Grübeln zu geraten. Eine Geschichte lässt mich gerade nicht los. Tigerlilly schrieb mir, dass sie meinen Blog und meinen Optimismus liebt. Ihren hat sie leider verloren. Aber lest selbst...

Hier mein Beitrag zu deiner Geschichten Sammlung. ABER meine Geschichte hat noch kein Happy End... daher weiß ich nicht ob sie andere nicht zu sehr erschreckt...
 
"Ich wollte schon immer Mutter werden! Doch erst 2004 sollte ich den passenden Partner finden. Er ist wirklich wundervoll und für mich der tollste Mann der Welt. Nachdem wir 2009 mit der Babyplanung begonnen haben - Man war das aufregend - bei jedem Sex dachte ich, jetzt machen wir ein Baby und lief grinsend durch die Gegend... wie naiv ich war... nachdem wir 2010 noch immer nicht schwanger waren, ließen wir uns durchchecken... Ergebnis = schlechte Spermien. Uns wurde zur ICSI geraten. Doch ich war noch nicht soweit! Ich hatte immer Gott vetrauen und hielt viel von der Homöopathie. Also probierten wir bis Mitte 2012 alles an alternativ Medizin aus, das es gab - nichts half - keine Schwangerschaft. 
 
Mitte 2012 wagten wir dann die erste ICSI und Oh Wunder ich wurde schwanger!!! Das Wunder hielt bis zur 7.SSW, dann stellte sich die Schwangerschaft als Windei heraus. Nun, wir hatten noch zwei Kryos. Ich gönnte mir ein halbes Jahr Pause, tat viel für mich, entspannte mich und Anfang 2013 nahmen wir unsere zwei Kryo Krümel zu uns. Wunder Nummer 2 trat ein - ich wurde wieder schwanger. Ich war die ersten Wochen voller Panik. Hatte ständig Zwischenblutungen, aber dem Kind ging es gut. Ich fing laaangsam an mich zu entspannen, wir machten Pläne, kauften Sachen für das Kind von dem wir mittlerweile wussten, dass es ein Junge wird. Ich traute mich sogar in der 21. SSW in Urlaub zu fahren - bis nach Holland. Wir hatten eine wundervolle Woche, ich freute mich auf das, was kommen sollte, ohne zu wissen was da kommen würde...
 
Es kam der Alptraum! Auf der Rückfahrt hatte ich einen Blasensprung, kam ins Krankenhaus aber unser Sohn war nicht mehr zu retten. Genau am Tag der 22. SSW kam er zu Welt, ohne eine Chance auf Leben! Es folgten Tage in der Hölle!
 
Nun möchte ich diese Geschichte nicht SO Enden lassen. Trotz des Schmerzes, den sein Verlust mit sich gebracht hat, durften wir viele Wunder erleben. Wir durften erleben, wie wundervoll unser Umfeld mit uns und unserem Sohn umgeht. Wir konnten spüren, wie stark unsere Liebe zueinander und zu unserem Sohn ist. Und auf die Gefahr hin von nun an als abgedreht zu gelten - wir durften erfahren, dass unser Sohn immer bei uns sein wird. Genau 4 Monate nach seinem Tod fanden wir einen Schmetterling in unserem Schlafzimmer. Beim Versuch ihn rauszusetzen, flog er wieder rein. Wir beschlossen, ihn im dafür vorgesehenen Kinderzimmer abzusetzen. Als ich ihn auf die Fensterbank setzen wollte, flog er zu mir und setzte sich genau an die Stelle, wo mein Herz ist. Für mich steht außer Frage, dass dies ein Zeichen von ihm war, um etwas Frieden in unser Herz zu bringen. 

Ich wünsche allen, die da draußen auf ein Positiv warten, alles Gute und ihr persönliches Happy End!!!Tigerlilly


Liebe Tigerlilly,
ich wünsche dir ganz viel Kraft für deine Situation. Es ist nicht abgedreht, zu glauben, dass ein Schmetterling Frieden in dein Herz bringen kann. Deine Geschichte hat mich zum Denken angeregt. Das war genau der Grund für diese "Sammlung". Ich finde es schön, dass du trotz deiner Trauer auch die vielen kleinen Wunder um dich herum bemerkt hast. Ich danke dir für deine Geschichte.

Deine Hanni

 

Freitag, 13. Dezember 2013

Lebensgeschichten #2


Hallo miteinander,

weiter geht meine Sammlung mit der "Lebensschnellfassung" von Anni:

Tja, wo fange ich am Besten an? Vielleicht einfach mitten drin??

...als ich plötzlich da saß, unter der riesigen roten Leuchtreklame mit der Aufschrift "Hilton Garden In" mitten in Palm Beach Gardens und mich wunderte, wie das eigentlich alles passiert war. Gerade eben hatte ich noch in der Provinz an übel riechenden Zahnprothesen rumgeschliffen und jetzt befand ich mich zum dritten Mal in diesem Jahr an der amerikanischen Ostküste.


Entsprungen aus einer Familie, in der alle bereits im Teenageralter ihre große Liebe gefunden hatten, geheiratet haben, Kinder gezeugt... da war ich ja mit meinen 20 Jahren schon recht spät dran gewesen, als ich meinen damaligen Mann kennen lernte. Mit 23 Jahren klingelten dann also auch für mich endlich die Hochzeitsglocken und ich schickte mich an, den "Familienplan" ebenso schnellstmöglich umzusetzen. Als sich nach einem Jahr noch immer nichts getan hatte, ließ ich mich erst einmal ordentlich durchchecken. Als aber auch hier nichts ungewöhnliches festzustellen war, schickte mich meine FÄ ins KiWuZ. Die dort durchgeführte Eileiterprüfung und die folgende Bauchspiegelung ließen keine Zweifel: Meine Eileiter waren Matsch! Die in mir aus unerfindlichen Gründen schon immer schlummernde Angst niemals Kinder haben zu können, schlug mir wir eine Bombe mitten ins Gesicht. Meine Ehe, die zu dem Zeitpunkt ohnehin schon sehr angeschlagen war, bröckelte immer mehr. Vielleicht entwickeln sich Frauen Mitte 20 einfach nochmal weiter, ich weiß es nicht. Aber eines Morgens wachte ich auf und stellte fest, dass ich mich verloren hatte. Ich war nicht mehr die immer lustige, gut gelaunte Spasskanone. Ich war unglücklich.


So nahm also das kleine Landei all ihren Mut zusammen, quartierte sich bei einer Freundin in einer rheinischen Großstadt ein und stellte alles auf Anfang. Ich bin einfach gegangen - ohne Geld, ohne Job...

Ob es eine höhere Macht war, die dort die Hände im Spiel hatte, kann ich mit Gewissheit natürlich nicht sagen, aber dass ich umgehend einen neuen, gut bezahlten Job fand, war wohl so gewollt. Ich arbeitete viel, kniete mich richtig rein und hatte wieder Spass am Leben.

Einer nachfolgenden furchtbaren Beziehung mit einem narzisstischen Vollidioten verdanke ich allerdings den wunderbaren Job, der mich immer wieder nach Amerika geführt hat, unter die rote Leuchtreklame und zahlreiche damit verbundene Begegnungen mit verschiedensten Menschen, die mich oft tief berührt und wohl auch zu dem gemacht haben, was ich jetzt bin.

Immer habe ich gesagt: Wenn der Richtige kommt, dann wird das schon was mit dem Kinderkriegen. Dass ich aber tatsächlich 3 Monate nachdem ich meinen jetzigen Mann kennen lernte tatsächlich einen positiven SST in der Hand halten würde, hätte wohl niemand für möglich gehalten, ich am aller wenigsten. Womit ich allerdings gerechnet habe und was dann auch tatsächlich eintrat, war die Eileiterschwangerschaft als "all inclusive Paket" - geplatzter Eileiter, Bauchraum voll Blut, Not OP...
Und was soll ich sagen, das Glück kam dann doch noch per IVF und ist nun fast 11 Monate alt.

Was ist die Intention Dir das hier zu schreiben? Vielleicht möchte ich einfach auch Mut machen. "Das Glück liegt auf der Straße", oder "Das Glück ist zum Greifen nah" würde ich so auf keinen Fall unterschreiben. Für jeden ist der Weg unterschiedlich lang und auch die auf ihm liegenden Steine sind nicht bei allen gleich groß. Aber solange man in Bewegung bleibt, hat man immer eine Chance anzukommen. Einzig der Stillstand lässt uns scheitern.


Ich finde, das hat Anni schön gesagt...Einzig der Stillstand lässt uns scheitern!

Vielen lieben Dank auch an dich und deine Lebensgeschichte.
Deine Hanni

Mittwoch, 11. Dezember 2013

Lebensgeschichten #1



Kaum war mein Aufruf an euch einen Tag alt, bekam ich schon die erste Geschichte.

Darf ich vorstellen? Senfköpfchen´s Lebensgeschichte:

Hallo Hanni,

du hast recht!! Jeder hat sein Päckchen zu tragen! ... Es fing vor 8 Jahren an, meine Mutter, die immer fit und unternehmungslustig war, bekam beim Laufen, beim Anziehen, beim Einkaufen immer schlechter Luft! Sie rannte von einem Arzt zum nächsten...keiner fand was! An ihrem 50igsten Geburtstag haben wir Ihre Familie aus dem Norden eingeladen (4Schwestern). Wir dachten, es wird wie immer eine tolle Familienfeier ....wir zündeten um 00:00 h Wunderkerzen an....sie bekam keine Luft mehr!! Seitdem musste sie Sauerstoff mit sich rumschleppen und konnte nur sich nur noch mit einem Gehfrei bewegen! Man fand raus, dass sie an einem Gendefekt leidet (Alpha1-), der dazu führt, dass die Lunge sich auflöst....und das tat sie! Wir wussten recht schnell, dass Sie ein neues Organ benötigt (Lunge). 3 Jahre warteten wir, dann bekam sie endlich eine! Die OP verlief gut, ein Tag später konnten wir sie besuchen! Sie war nicht mehr die selbe! Sie wurde aggressiv und man musste sie ans Bett fesseln! Man diagnostiziere eine Psychose hervorgerufen durch das viele Cortison!! Sie wurde behandelt, war zeitweise auch in der Geschlossenen, weil sie -wie sie uns sagte- immer Stimmen hörte!!! Die OP ist nun am 23.07.14 ..5 Jahre her!

Ich habe meine Mama noch.... Sie ist nicht mehr die Alte...aber sie ist auf einem guten Wege dorthin! Sie ist immer noch so herzlich..... so aktiv, so weltoffen!!  Das schöne ist; dass wir nun am 23.07.2014 den voraussichtlichen Entbindungstermin unseres ungeborenen Babys haben! Das ist Schicksal ;-)

Da wir die ganze Zeit um das Leben meiner Mutter bangten, hätten wir nie gedacht, dass uns ein anderes Familienmitglied verlassen wird! So unerwartet und schmerzlich! 2 Tage vor unserer Hochzeit fuhr mein Schwiegervater ins Krankenhaus, da er starke Rückenschmerzen hatte!!! Es wurde ein CT etc gemacht....Ich rief von der Arbeit also meinen Schwager an, um zu fragen, was bei der Untersuchung rauskam. Er fing an zu heulen! Also was schlimmes?? Krebs? Er bejahte es...aber heilbar? Nein!!! Was danach passierte, weiß ich nicht mehr! Mit meiner Arbeitskollegen bin ich zusammengebrochen! Wurde zu meiner Schwiegermutter und meinem Schwager gefahren...mein Mann kam nachhause, wir teilten es ihm mit..so viel Leid und Traurigkeit!.... Auf Wunsch unseres Schwiegervaters heirateten wir trotzdem, aber nur noch im familiären Kreis! Er konnte nicht dabei sein, wir fuhren nach der Trauung ins Krankenhaus! Trotz der Schmerzen war er so stolz und glücklich! Wir heirateten am 07.10.11, am 07.02.12 ist er friedlich im Hospiz eingeschlafen!!!

Das Leben hat tolle Seiten, trotz der ganzen Umstände sind wir glücklich! Auch bei den 4Jahren unerfüllter Kinderwunsch ... wir sind dankbar, dass "wir" uns gefunden haben! Und ich bin mir sicher, dass wir auch ohne Kinder glücklich bleiben werden (auch wenn man vielleicht mal einen Durchhänger hat)!!  Dies war meine Geschichte ! 

Danke Senfköpfchen, dass du meine Idee mit Leben füllst...oder besser gesagt...mit deiner Lebensgeschichte füllst.

Ich freue mich über weitere Geschichten...Eure Geschichten!

Hanni
in der Rolle als "Sammlerin"

Samstag, 7. Dezember 2013

Geschichten, die das Leben schreibt...


Hallo miteinander,

mir geht es gut…soviel schon mal vorneweg. Ich habe gestern meine letzte Cyclo Progynova genommen und bin nun eine ganze Woche medikamentenfrei. Dann werde ich einen weiteren Zyklus mit meinen gelben und braunen Pillen verbringen. Und nächstes Jahr… genau…nächstes Jahr, da wird es weiter gehen mit ICSI Nr. 13!

Aber bis dahin ist Ruhe und ich muss sagen, das tut mir gut. Ich möchte nicht, dass sich alles immer nur um Kinder, Kinderwunsch, Medikamente und Warteschleifen dreht. Ich mach´s ja wirklich gerne, die Sache mit der künstlichen Befruchtung. Wirklich, das ist für mich jedes mal wieder ein Abenteuer. Da stehe ich wohl drauf. Aber ehrlich…ich muss mich zusammenreißen, dass sich nicht alles nur darum dreht. Ich war erschrocken von mir, dass ich wegen eines blöden Werbespots im Fernsehen so reagiere. Könnte mir ja auch am Popo vorbeiziehen, aber nein, scheinbar ist dieses Ding mit dem Kinderwunsch schon so fest in mir verankert.

Dabei hat das Leben doch so viele Geschichten zu erzählen. Denn…auch dieses Geheimnis muss mal verraten werden: Ein Leben MIT Kindern ist ja auch nicht immer einfach. Oder ein Leben ohne Partner, oder ohne Job, oder…oder…oder.

Daher rufe ich jetzt einfach mal ins www und fordere euch auf:

Seid mutig und schickt mir eure Geschichte. Gerne anonym, denn ich möchte euch keine Waschmaschine verkaufen. Ich spreche damit jeden an…Blogschwestern, Freunde, alle Leser meines Blogs. Ich möchte Geschichten sammeln. Wie sagt man so schön, „Geschichten, die das Leben schreibt“. Und ich möchte diese Geschichten hier veröffentlichen. Wie ausführlich ihr werden möchtet, überlasse ich euch. Ich freue mich über jede Geschichte, ob kurz oder lang. Meine Email-Adresse pinkiundbrain244@gmail.com .

Lasst mich bitte nicht im Stich.

Warum ich das mache? Ich möchte damit Mut machen. Mut aufs Leben. Jeder ist wichtig. Jeder hat seine eigene Geschichte und jeder hat sein eigenes Päckchen zu tragen. Wir sehen den Menschen auf der Straße nicht an, was sie antreibt oder ausbremst. Wir verirren uns nur zu gerne in unserem eigenen Ding und vergessen dabei, über den Tellerrand zu blicken. Und ich möchte euch allen zeigen, wie vielschichtig das Leben sein kann…

Also..auf auf… Ran an die Tastatur. Ich freue mich auf eure Geschichte.

Eure Hanni
„die Lebensgeschichtensammlerin“


Kleine Anmerkung:
Eure Geschichte darf gerne auch positiv sein...oder noch kein Ende haben...oder ganz klein sein...oder eben auch traurig... Ich möchte ja zeigen, dass das Leben ganz viele Gesichter hat. Man kann aus allem irgendwie Mut schöpfen.

Donnerstag, 5. Dezember 2013

Was wäre Weihnachten....

Hallo miteinander,

ich habe gelernt, mit vielerlei Situationen umzugehen. Und ich habe gelernt, wenn mich etwas stört, muss ich es kommunizieren. Und mich stört...eigentlich nur ein Satz...und den höre ich ständig...

Was wäre Weihnachten ohne Kinder?

ZweiLinien hat auf Ihrem Blog mir aus der Seele gesprochen und ich dachte...he...bin ich ja nicht die einzige... Sowas muss doch Ferrero erfahren, oder nicht? Also habe ich kurzerhand an Ferrero geschrieben. Das möchte ich euch nicht vorenthalten:

"Liebes Ferrero-Team,

Was gibt es schöneres, als an Weihnachten in leuchtende Kinderaugen zu sehen? Als Kind konnte ich Heiligabend fast nicht erwarten. Bis endlich das Christkind mit dem Glöckchen geklingelt hat. Meine Geschwister und ich durften dann zum ersten mal an diesem Tag das Wohnzimmer betreten. Jedesmal haben wir das Christkind gerade erst verpasst, denn es ist uns immer durchs Fenster entwischt. Doch unsere Augen haben trotzdem geleuchtet. Am Weihnachtsbaum haben echte Kerzen gebrannt, es hingen bunte Kugeln und richtiges Lametta am Baum und Heintje hat immer "Kommet ihr Hirten" gesungen...von Schallplatte mit ganz viel Rauschen und Kratzern. Die Geschenke waren in buntes Papier gewickelt und ... Ach es war einfach schön.

Weihnachten ist für mich immer noch schön, obwohl ich jetzt schon groß bin. Wir haben auch einen Weihnachtsbaum mit echten Kerzen, bunten Kugeln, nur kein Lametta. Das finde ich inzwischen doof. Achja..Heintje hat auch ausgedient. Eigentlich wäre alles perfekt. Doch eines fehlt...


Die leuchtenden Kinderaugen!

Denn wir können auf "normalem" Weg keine Kinder bekommen. Wir haben bereits zwölf Mal den nervenaufreibenden Weg der künstlichen Befruchtung gewagt. Ich kämpfe in der Zeit während der Stimulation mit starken Nebenwirkungen, mir ist schwindlig und ich muss mich mehrmals täglich übergeben. Wir haben bereits mehrere Operation hinter uns gebracht. Ich habe unendlich viele Tränen geweint und als ich endlich schwanger war, habe ich unser Baby gleich wieder verloren. Seine Augen werden für mich nur im Herzen leuchten...


...und dann fragt Ferrero mich "Was wäre Weihnachten ohne Kinder?"

Darf ich fragen, wie sie sich dabei fühlen würden?

Ich weiß, es ist nicht ihre Absicht, kinderlosen Paaren diese Situation gerade zur Weihnachtszeit vor Augen zu halten. Doch leider kann ich auch nicht aus meiner Haut und muss ihnen sagen, wenn der Werbespot läuft, schalte ich um.
Und... Ich weiß auch, ich bin nicht die einzige.


Viele Grüsse und trotzdem schöne Weihnachten
Hanni"
 
Und wie hat Ferrero reagiert? Unheimlich schnell, denn schon einen Tag später kam die Antwort:
 
"Guten Tag Frau Hanni,
wir danken Ihnen für Ihr Schreiben zu unserem TV-Spot zu den Weihnachts-Saisonartikeln.
Weihnachten wird meist in Verbindung mit Familie und Kindern gebracht, was sich natürlich auch in vielen Werbespots widerspiegelt. Wir bitten um Verständnis dafür, dass es nicht möglich ist, die gesamte Bevölkerung mit einem Werbespot anzusprechen und bedauern gleichzeitig, dass Sie sich durch den Werbeslogan "Was wäre Weihnachten ohne kinder" persönlich betroffen oder verletzt fühlen.
Der Werbeslogan bezieht sich allerdings nicht auf Kinder als Person, sondern auf unsere Produkte der Marke "kinder", die ihren Fans Weihnachten versüßen sollen.
Wir hoffen, dass Sie trotz der Umstände einige schöne Stunden an Weihnachten verbringen können und übermitteln Ihnen unsere besten Wünsche.
Freundliche Grüße aus Frankfurt
FERRERO Deutschland
- Consumer Service -"

 
Ich habe nun meinen Frieden mit Ferrero und kann entspannt umschalten, wenn mich die freundliche Stimme im Fernsehen fragt: Was wäre Weihnachten ohne Kinder?
Eure Hanni

 

Samstag, 30. November 2013

Fußabdrücke


Leise...ganz leise...schleiche ich aus meinem Loch. Ich recke und strecke mich, erblicke die Sonne und sage zu mir: Hanni, dein Leben geht weiter!

Das hat es bisher immer getan, das Leben. Es ging bisher immer weiter, ob es mir passt oder nicht. Soll ich in meinem Loch bleiben und warten bis es geht, das Leben? Nein, dafür lache ich zu gerne.

Vor kurzem hat eine Freundin gesagt, jeder Mensch bekleidet mehrere Rollen und innerhalb dieser Rollen wirkt man auf jeden anders. Sie hat es in einem ganz anderen Zusammenhang erzählt, trotzdem hat dieser Satz bei mir nachgewirkt. Bekleide ich auch mehrere Rollen? Ich bin Ehefrau, Tochter, Schwester, Sternenkindmama, Freundin, Patentante, Kollegin, Nachbarin, Steuertussi, Patientin, die Fremde im Supermarkt und irgendwie auch Hanni. Wenn man sich das so überlegt, bekleide ich ganz schön viele Rollen.

Manche davon sind mir sehr wichtig. Ich habe mich zwar auch für die Rolle als Mama beworben, aber das Casting läuft noch. Ich muss vorerst mit meinen anderen Rollen vorlieb nehmen. Für meine Blog picke ich mir mal meine Rolle als Hanni heraus.

Ich schreibe hier über mich, meine Tränen, meine Gedanken. meine Hoch´s und Tief´s und "rufe" alles einfach ins WorldWideWeb. Ganz anonym. Und plötzlich tauche ich in einem anderen Leben auf. Jemand liest meinen Blog und macht sich Gedanken um mich. Mich, die Hanni. Mir war das lange nicht bewusst. Aber das Feedback auf meinen Blog zeigt mir, dass ich nicht alleine bin...dass ich wahr genommen werde...dass ich ernst genommen werde...und dass ich tatsächlich eine Rolle in einem anderen Leben spiele.

Mir macht es immer Spaß, am Strand oder im Schnee Fußspuren zu hinterlassen. Jetzt lasse ich meine Fußspuren auch hier im Internet. Und das macht mir noch mehr Mut. Mut, am Morgen vor dem Spiegel zu stehen und zu sagen: Ich bin wichtig!

Was ich eigentlich sagen möchte? Auch wenn man sich selbst in manchen Momenten nicht besonders mag, gibt es irgendwo auf der Welt jemanden, bei dem man bestimmt einen Fußabdruck auf der Seele hinterlassen hat. Und wenn man in der einen Rolle vielleicht mal versagt...man bekleidet doch noch so viele andere Rollen. Man kann nicht in allen gleichzeitig versagen.

Erinnert euch an mich, wenn ihr das nächste Mal durch die Fußgängerzone lauft oder durch den Supermarkt stapft. Nicht böse gucken...Lächelt doch einfach mal und vielleicht macht ihr damit schon jemanden glücklich. Man weiß nie, in welcher Rolle man gerade unterwegs ist.

Liebe Grüße
Hanni in der Rolle als Hanni




Samstag, 23. November 2013

Mut


...ist nicht immer ein lautes Gebrüll.

Manchmal ist es auch eine leise Stimme am Ende des Tages, die spricht:

"Morgen versuche ich es wieder".

Wir sind mehr als die Summe unserer Eizellen. Viel mehr!

Damit hat mir gestern eine liebe Schwester unendlich viel Mut zugesprochen. Ich habe zwar...was auch sonst...geweint, aber nicht, weil ich traurig war. Nein, weil eine Stimme in mir leise gesagt hat: Ja...sie hat Recht!

Danke
Hanni

Mittwoch, 20. November 2013

Ich bin ein Multitalent


...denn ich kann weinen...und wie!

Ich weine beim Autofahren, ich weine beim Kochen, ich weine beim Häkeln, ich weine besonders intensiv beim Telefonieren (Danke liebe S. für dein Ohr), ich weine, wenn ich die Kommentare auf meinem Blog lese und ich weine einfach so, das geht auch. Das gute am Weinen ist, dass man es einfach so nebenbei machen kann. Das ist praktisch. Aber es wird weniger. Bei der Arbeit weine ich nicht.

Und ich war beim "phsychologischen Frisör". Wie? Ich habe mir den Kopf waschen lassen. Von ganz vielen lieben Menschen. Ihr habt mir alle gesagt, dass ich NICHT nutzlos bin. Jetzt muss das nur noch ganz tief in mir drinnen auch ankommen Also stehe morgens vor den Spiegel und sage: Ich bin nicht nutzlos! Dabei kann man übrigens auch ganz prima weinen. Wie ihr seht, arbeite ich an mir.

Das wird schon alles wieder. ZweiLinien hat recht. Das Netz der Blogschwestern wird immer stärker und enger. Ich danke Euch dafür.

So...ich muss dann kurz mal weinen. Aber nur kurz...

Liebe Grüße
Eure Hanni auf dem Weg der Besserung

ach ja...mal kurz was zum Technischen. Ich hatte Blogger angeschrieben, warum das Kommentieren manchmal nicht geht. Zu mir hier es, dass man Cookies von Drittanbietern zulassen muss. Wer das nicht möchte, kann auch mal versuchen, die Kommentare vorher in seinen Notizen zu schreiben und später im Blog einzufügen. Die Sicherheitsabfrage habe ich rausgenommen, vielleicht geht es jetzt auch besser.



Sonntag, 17. November 2013

Kopfwirrwarr


Trinchen nennt es Lapskaus, ich nenne es Kopfwirrwarr.

Vielen lieben Dank für...ja für was...für alles.
Dafür, dass ich mit euch meine Gedanken teilen kann.
Dafür, dass ihr an mich denkt.
Dafür, dass ihr mich eigentlich nicht kennt und trotzdem mitfiebert.
Dafür, dass ihr mir auch Alternativen aufzeigen wollt.
Dafür, dass ihr mir sagt, ich solle nicht aufgeben.

Meine Gedanken kreisen momentan wirr in meinem Kopf herum. Was ist, wenn mein Abenteuer-Ei tatsächlich mein letztes Ei war und ich es einfach verloren habe? Was ist, wenn mein Zyklus nicht mehr in Gang kommt? Was wird aus mir und meinem Mann? Was ist, wenn ich mit 41 Jahren tatsächlich in die Menopause rutsche?

Ich muss versuchen, alles ein wenig zu sortieren. Das beruhigt mich, wenn mich die Panik heimsucht. Ich versuche es einfach mit drauflosschreiben.

Ich habe gestern Mails und Kommentare bekommen, die mir Alternativen aufzeigen wollen. Ich werde mich nach und nach näher damit beschäftigen. Besonders diverse Methoden, um den Zyklus zu stabilisieren werde ich mir näher ansehen.

Einige Male wurde ich auch auf Eizellspende angesprochen. Könnte ich mir das vorstellen? Ich habe mich schon mehrmals mit Samenspende oder Eizellspende beschäftigt. Und jedes mal hat mein Bauch nein gesagt. Ich möchte realistisch bleiben. Das klingt vielleicht aus meinem Mund utopisch. Die, die bereits zum 12. Mal ihr Schicksal heraufbeschwört mit künstlicher Befruchtung, möchte realistisch bleiben. Aber ich kann mich drehen und wenden wie ich will, ich habe nun mal nur diesen Körper und der hat einfach zu viele Baustellen. Bei mir liegt es ja nicht nur daran, dass ich kein Ei mehr zustande bringe. Wenn ich denn mal wieder ein Ei ausbrüten sollte, geht es ja weiter. Mein Ei wird mit Tiefkühl-Sperma befruchtet, weil mein Mann keine Spermien mehr hat. Wir haben nur Sperma, welches im Rahmen einer Hodenbiopsie gewonnen wurde. Wenn dann nun mein Ei erfolgreich befruchtet wurde, muss es sich in einer dünnen Schleimhaut einnisten, denn mehr als 8 mm habe ich im besten Fall noch nicht hervorgebracht. Falls es mein Ei schafft, sich einzunisten, kommen aber neue Probleme hinzu. Ich brauche eine Immunisierung, die meine Killerzellen besänftigt, damit die nicht das neue Leben gleich wieder abstoßen. Zeitgleich kommt die Gerinnungsstörung dazu, die ich mit Heparin versuche zu umgehen...achja...und Cortison soll ich ja auch noch nehmen. Wie soll ich da eine realistische Chance erkennen, wenn nur mein Ei gegen das einer anderen ausgetauscht wird? Ich brauche wohl eher eine Körperspende. Ich denke, wenn ich ein paar Jahre jünger wäre, würde ich das in Betracht ziehen. Aber momentan fühlt es sich falsch an. Für alle, die sich damit nicht auskennen... In Deutschland verbietet das Embryonenschutzgesetz
Eizellspenden. Ich müsste für eine Behandlung in eine ausländische Klinik. Auch wenn es immer wieder Geschichten gibt, von Frauen, die das glücklich überstanden haben...es trifft halt nicht auf alle zu.

Und außerdem habe ich schlichtweg Angst, komplett abzustürzen. Wieso? Ich bin die meiste Strecke meines Kinderwunsches bereits gegangen. Ich habe unzählige Ovu-Test gemacht, Geschlechtsverkehr nach Plan, Geschlechtsverkehr ohne Plan, in Urlaub fahren und loslassen, daheim bleiben und verbissen meine fruchtbaren Tage ausrechnen bis hin zu 12 Anläufen für eine künstliche Befruchtung. Kennt ihr diese Geschichten von totkranken Menschen, die zu einem Wunderheiler gehen und plötzlich geheilt sind? Auch dafür bin ich zu realistisch. Ich möchte nicht damit enden, ständig nach irgendwelchen Strohhalmen zu angeln, obwohl die Realität mir schon auf die Schulter tippt.

Versteht mich jetzt nicht falsch. Nein... ich gebe nicht auf. Ich möchte nur nicht eines Nachts bei Vollmond tanzend um ein Feuer hüpfen und meinen Uterus beschwören. Obwohl...wenn´s hilft, warum nicht? Nein... Ich halte mich momentan an dem Gedanken fest, dass ich am Anfang diesen Jahres in genau der gleichen Situation gesteckt habe und mein Körper nach zwei Monaten Cyclo Progynova wieder wusste, was er zu tun hat. Ich mache Pause bis nächstes Jahr. In diesen zwei Monaten werde ich wieder viel an mir selbst arbeiten müssen um mich nicht nutzlos zu fühlen. Ich möchte es wirklich noch ein mal bis zu einem Transfer schaffen.

Was besonders wehtut im Moment? Ich weiß, dass so viele mit mir mitbangen. Manche schon seit genau zwei Jahren. Mein Mann fiebert sogar schon seit knapp 6 Jahren Monat für Monat auf ein endlich positives Ergebnis. Und was mache ich? Ich enttäusche Monat für Monat die Menschen, die an mich denken. Ich muss weinen, bei dem Gedanken, dass ihr trotzdem immer für mich da seid.

Das war nun alles etwas wirr und so wirklich fühle ich mich auch noch nicht sortiert. Aber raus mussten diese Gedanken trotzdem. Schön, dass ich dafür meinen Blog habe.

Hanni

Samstag, 16. November 2013

Wie soll ich´s sagen?


Ich sitze hier und weine seit einer Stunde. Meine Eierstöcke bleiben einfach leer. Nichts hat sich getan, rein gar nichts. Nicht mal ein Miniei.

Mein Kopf ist leer und ich hab keine Ahnung, was ich nun machen soll. Beim Heimfahren habe ich die ganze Zeit den Gedanken im Kopf gehabt, dass mein letztes Ei vielleicht mein wirklich letztes Ei war. Mein Arzt meint, dass es wahrscheinlich in diese Richtung gehen wird. Meine Eierstöcke werden leer bleiben...in gar nicht so ferner Zukunft. Er denkt, dass wir es noch ein oder zwei mal probieren können, aber wenn ich leer bleibe, war´s das.

Ich wollte doch so gerne eine Mama sein und was bin ich? Nicht mal eine richtige Frau.

Ist doch alles doof.
Hanni

Freitag, 15. November 2013

Zappelphilipp


Erstmal möchte ich mich schon vorab entschuldigen, in meinem sonst "eloquent" geführten Blog so einen Post zu schreiben. Aber Ausnahmen bestätigen die Regel.

...Eigentlich wollte ich nur sagen...

AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHHHH

Ich bin so zappelig...aufgeregt...nervös...unleidig...aufgedreht...neugierig...also halt echt zappelig.

Ich habe morgen meinen ersten Ultraschall und ich möchte gerne, dass meine Eierstöcke fleissig waren. Habt ihr gehört, ihr Eierstöcke? LASST EIER WACHSEN!

Liebe Grüße
Hanni

Samstag, 9. November 2013

Aha...


So, wer schlendert denn da gemütlich daher? Die kleine Mens. Madam...du hast Nerven. Das nächste mal setzt es was, mein Fräulein. Und wen hast du da wieder mitgeschleppt? Na klar, der kleine Bauchkrampf, wen denn sonst. Schön, dann jetzt aber ab nach Hause!

Puh... In dem Fall startet heute ICSI Nr. 12.

Bin schon neugierig, wie es laufen wird. Ich beginne, wie immer, mit zwei Tabletten Clomifen ab Montag. Der erste Schall ist dann nächsten Samstag. 

Dann werden wir weitersehen...Step by Step...ist ja auch wie immer. Mein Kühlschrank ist jedenfalls prall gefüllt mit Menogon und Cetrotide und Brevactid und Clexane. Das liest sich richtig lecker, fast wie Parmesan und Schinken und Salami und Oliven...Merkt man eigentlich, dass ich Hunger habe? Ich koche jetzt erstmal Spaghetti Bolognese...mmmh.... Mit Rinderhack und frischen Tomaten und Knoblauch und Rotwein und....

Bis dann und guten Hunger
Eure Hanni

Update: Boah....waren die Spaghetti lecker!





Freitag, 8. November 2013

Eine Durchsage


Achtung...Achtung...

Die kleine Mens wird gebeten, sich zum Ausgang zu begeben. Gestern war sie mal kurz zu sehen, aber seither wird sie wieder vermisst.

Bitte, bitte kleine Mens, komm in die Gänge und laufe, so schnell du kannst.

Hanni steht am Ausgang und wartet auf dich.

Montag, 4. November 2013

Was mich grad beschäftigt...


Gestern habe ich eine traurige Email von downunder erhalten. Meine liebe Trauzeugin ist nach kurzer Krankheit plötzlich verstorben. Ich habe mehrmals die Email lesen müssen und war mir erst nicht sicher, ob ich sie richtig übersetzt habe. Aber "died peacefully" war nicht falsch zu übersetzen.

Das beschäftigt mich seither immer wieder. So schnell kann sich alles im Leben ändern. Für uns dreht sich die Welt ganz normal weiter...und für den Übriggebliebenen scheint sie stehenzubleiben. Ihr Mann schrieb, dass er nun ein großes Loch in seinem Leben hat und momentan nicht viel weiß, nur wie sehr er sie geliebt hat.

Wenn ich mir überlege, dass dieses liebe Paar auch kinderlos war, bekomme ich Angst. Wenn mein Liebstes im Leben plötzlich wegbrechen würde, wäre ich auch alleine. Klar hat man Freunde und Familie, aber meine tiefe Beziehung zu meinem Mann kann nichts und niemand ersetzen. Aber wenn Kinder da wären, wäre das doch ein Grund zum Weiterleben. Versteht mich nicht falsch, es ist immer schlimm, seinen Partner zu verlieren, aber ohne Kinder...Was würde mir noch bleiben? Eben auch nur ein großes schwarzes Loch.

Ich muss diese Gedanken ganz schnell von mir wegschieben. Zum Leben gehört der Tod nunmal dazu. Und der Tod fragt nicht vorher, ob es grad passen würde, wenn er mal eben vorbeikommt. Ich bemühe mich, jeden Tag, den man geschenkt bekommt, zu leben und zu lieben. Das ist immerhin besser, als in der Angst zu leben, man könnte das, was man liebt, verlieren.

Darum drückt und küsst eure Männer wenn ihr das lest und seid dankbar für das, was ihr habt...

Liebe Grüsse
Eure Hanni





Freitag, 1. November 2013

Tatendrang...


Ich habe keine Ahnung was mit mir los ist. Ich stecke momentan voller Energie und Tatendrang. Hat mir jemand was ins Essen gemischt?

Eigentlich wollte ich mich in meinem Kinderwunsch-Pausen-Monat erholen...zur Ruhe kommen...  Aber in mir kribbelt es und ich weiß nicht, wohin mit meiner Energie. Vielleicht sollte ich diese Energie versuchen umzuleiten, damit meine Eierstöcke aufwachen, meine Schleimhaut sich erneuert und das Babyhotel renoviert wird.

Hallo Universum... Hanni ist bereit für neue Taten!

Meine letzte Cyclo Progynova nehme ich am Sonntag. Dann ist für diesen Zyklus die Hormonersatztherapie beendet und eine neue Runde kann irgendwann nächste Woche beginnen...wenn mein Körper sich daran erinnert, was er tun soll.

Und bis dahin muss ich irgendetwas tun, um meinen Tatendrang zu befriedigen.
Nein...Ich werde nicht putzen oder so etwas sinnfreies tun wie etwa das Büro aufräumen. Das kann warten.

Nein...Ich gehe morgen in die Stadt und kaufe mir eine Häkelnadel UND Wolle UND ein Anfängerbuch. Ich habe nämlich überhaupt keine Ahnung, wie man häkelt. Meine Grundschulzeit ist schon ewig her und die Topflappen damals waren eher peinlich.

Aber jetzt, mit dieser Energie, die Möglichkeiten scheinen unbegrenzt! Ich werde häkeln wie eine Göttin! Bestimmt!

Eure Hanni

Dienstag, 29. Oktober 2013

Juhu!!!!


Soeben hat meine nette Frau von der Krankenkasse angerufen. Und was soll ich sagen...ich hab immer noch ganz feuchte Finger...

Zuschuss rückwirkend zum 01.07.2013 genehmigt. Ich bekomme 75 % aller seither angefallenen Kosten erstattet. Leute, ich bin so aufgeregt, ich muss mir unbedingt irgendetwas Sinnloses kaufen.

Habt ihr eine Idee, was ich mir gönnen soll? Bin grad für alles offen.

Eure neureiche Hanni


Sonntag, 27. Oktober 2013

Fakten...Fakten...Fakten...



Bei der Kinderwunschbehandlung geht es ja nicht nur um Gefühle, sondern auch um die Finanzierung. Ja, tatsächlich, so eine Behandlung kostet Geld. Ich weigere mich, das Weitermachen und die Erfolgsaussichten vom Geld abhängig zu machen. Irgendwie geht es immer. Man glaubt es kaum, aber es ist tatsächlich so.

Trotzdem habe ich mich bisher noch nicht an unsere Steuererklärung 2012 gewagt. Hier sollte ich alle Kosten der Kinderwunschbehandlung, die ja als außergewöhnliche Belastungen gelten, für das Finanzamt zusammenrechnen. Der Gesetzgeber hatte wahrscheinlich keine Ahnung, wie "außergewöhnlich" diese Belastungen sind. Sowohl für meine Seele als auch für meinen Geldbeutel. Sei es drum, jedenfalls habe ich es noch nicht gemacht. Irgendwie hat das so etwas endgültiges. Und ich habe mit meinem Kinderwunsch ja noch nicht abgeschlossen. Also packe ich die Rechnungen alle auf einen Haufen und lasse sie dort vergammeln. Das ist vermutlich in jeder Branche so... der Maler hat sein Haus nicht angestrichen...der KFZ-Mechaniker fährt ohne TÜV...und die Steuertussi macht ihre Steuererklärung zu Letzt.

So...bis gestern. Nein, meine Steuererklärung muss noch warten, aber ich habe mich an den Haufen gewagt. Warum? Weil zum 01.07.2013 meine Krankenkasse ihre Satzung geändert hat und tatsächlich wieder für Frauen über 40 die Kosten übernimmt. Sogar zu 75 %. Da ich vor meinem 40. Geburtstag zwei meiner drei genehmigten Versuche schon verbraucht habe, würde mir theoretisch noch einer zustehen. Also habe ich diese Woche mit meiner Krankenkasse telefoniert und die nette Frau am Telefon sagte, ich brauche nur noch ein Attest vom Arzt, welches mir bestätigt, dass kein besonderes Risiko für mich oder das Baby im Falle einer Schwangerschaft bestehen würde. Außerdem sollte ich doch bitte meine Kosten, die seit 01.07. angefallen sind, aufstellen und einreichen.

Also musste ich ja an meinen Haufen. Leute...ich weiß, warum ich mir das nie so genau anschaue. Ich habe keine Ahnung, wie mein Konto das so lange schon aushält. Ich habe nun alle Rechnungen incl. Attest zusammengetragen und werde später alles bei meiner Krankenkasse in der Briefkasten werfen. Dann muss nur noch die nette Frau sagen: Ok...genehmigt...und ich schwimme in Geld.

Andererseits habe ich Dummerchen gerade eben noch auf der Homepage meiner Krankenkasse gestöbert und da war plötzlich die Rede davon, wenn zwei Behandlungen erfolglos blieben, kann kein weiterer Zuschuss gewährt werden. Hoffentlich liest das meine nette Frau von der Kasse nicht.

Es bleibt also mal wieder spannend bei mir. Bekomme ich den Zuschuss...gönne ich mir irgendetwas Sinnloses! Bekomme ich ihn nicht, ist es mir auch egal. Ich machte trotzdem weiter. Ich lasse mir doch nicht von der Krankenkasse vorschreiben, bis wann man Kinder zu bekommen hat...Punkt!

Liebe Grüße
Eure Hanni

PS: Meinem Mann geht es übrigens wieder besser. Im Geschäft wird er mit Kollegen einen Notfallplan ausarbeiten, dass es nicht mehr zu solchen Engpässen wie vor kurzem kommen soll. Und er war tatsächlich bei meiner Heilpraktikerin für Psychotherapie. Wir werden sehen, wie die nächste Zeit läuft. Ich bin jedenfalls zuversichtlich.

Mittwoch, 23. Oktober 2013

Für Floh...


Heute vor genau einem Jahr habe ich erfahren, dass dein kleines Herz niemals schlagen wird. Ich denke noch oft an dich und habe gerade eine Kerze für dich angezündet.
Du fehlst mir. Wir hatten zwar keine lange gemeinsame Zeit, aber dennoch hast du mir so viel gegeben. Weißt du noch, als ich erfahren habe, dass du in meinem Bauch wohnst? Ich habe geheult wie eine Irre. Ich musste auf der Heimfahrt von der Klinik ständig zu deinem Papa sagen… Schatz, ich bin schwanger…ich bin schwanger… ich BIN schwanger. So unglaublich schön. Ich hätte die Welt umarmen können.
Ja…das war eine schöne Zeit. Jeden Morgen und auch einfach so musste ich zwar brechen, aber auch dabei habe ich gelächelt…soweit das ging. Schließlich war das für mich das Zeichen, dass du da warst. Ich hätte dich so gerne kennen gelernt und in meinen Armen gehalten... Dir die Welt gezeigt... Dich in den Schlaf gewiegt... Mit dir Kastanien gesammelt und lustige Figuren gebastelt... Dich getröstet, wenn du Ärger in der Schule gehabt hättest... Dir den Hintern versohlt, wenn du den Mülleimer in Brand gesetzt hättest... Dich einfach durchs Leben begleitet... Mit dir gelacht und geweint... Wir wären ein tolles Team gewesen... Papa, Du und ich. 
Aber nein…deine Zeit war noch nicht gekommen. Du musstest gehen. Aber weißt du was?
Ich habe dich nicht verloren, du bist nur umgezogen…von meinem Bauch direkt in mein Herz.
Ich liebe dich!
Deine Mama

Samstag, 19. Oktober 2013

Mein Fels bröckelt...


...mein Mann...mein Fels gerät ins wanken.

Momentan hat er so viel Stress im Geschäft, dass er diese Woche so ein Stechen in der Brust und Atemnot bekam. Der Arzt hat ihn sofort krankgeschrieben, er solle sich mal zwei Tage schonen.

Ich weiß, dass da mehr dahinter steckt. Ich weiß, dass es nicht nur der Stress im Geschäft ist. Ich weiß, dass unsere Situation hier auch mitspielt. Mein Mann ist unheimlich "männlich" in seiner Problembewältigung. Das heißt, er spricht nicht darüber. Zumindest nicht freiwillig. Er ist eher jemand, der sich zurückzieht und alleine sein will. Das kann ich durchaus verstehen. Aber jetzt ist Schluss damit.

Mein Mann ist immer für mich da und ist für mich wirklich der Fels in der Brandung, aber wenn sich schon körperliche Anzeichen von Stress zeigen, ist es höchste Zeit, ein Krisenmanagement aufzustellen. Jetzt muss ich erstmal stark für uns beide sein. Ich habe kurzerhand mit der Krankenkasse telefoniert und gefragt, welche Kurse in Stressbewältigung sie anbieten und gleichzeitig hat er mir versprochen einen Termin bei meiner lieben A., der Heilpraktikerin für Phsychotherapie, zu machen. Ich muss da jetzt dranbleiben. Ich kenne ihn nämlich. Er denkt, zwei Tage Sofa und er ist geheilt...von wegen!

Mein Mann ist für mich mein Leben. Es gibt niemanden, der mich so gut kennt und versteht wie er. Wie soll ich sagen, sind wir seelenverwandt? Es war schon immer so, dass wir zwei einen besonderen Weg eingeschlagen haben. Gemeinsam gegen den Rest der Welt. Wir waren schon immer anders. Wir engen uns nicht ein. Jeder von uns hat seine Eigenarten und Macken, die der andere einfach hinnimmt. Vielleicht ist das so, weil wir schon so lange zusammen sind und gemeinsam durch die Schatten- und Sonnenseiten des Lebens laufen. Wir lassen uns nicht abschrecken vom Leben...nein wir nehmen uns an die Hand und gehen gemeinsam da durch.

Ich brauche ihn doch...wenn wir schon keine Kinder haben, so habe ich doch wenigstens einen tollen Mann an meiner Seite!


Liebe Grüße
Eure Hanni

Durch eine Mail habe ich vor kurzem mal wieder eine alte CD rausgekramt, der Text lässt sich im Auto unheimlich gut und laut mitsingen...Dieses Lied hat mir schon so manches mal Mut gemacht!

"...Dein Leben dreht sich nur im Kreis,
so voll von weggeworf´ner Zeit.
Deine Träume schiebst du endlos vor dir her.
Du willst noch leben irgendwann,
doch wenn nicht heute, wann denn dann?
Denn irgendwann ist auch ein Traum zu lange her.
Immer vorwärt´s, Schritt um Schritt
Es gibt kein Weg zurück..."
Wolfsheim aus "Kein Zurück"



Montag, 14. Oktober 2013

Leer geblieben...


Wir befinden uns am Zyklustag 12 und es tut sich nichts.
Kein Östrogen (E2) Anstieg...keine Follikel...Schleimhaut bei 3 mm. Somit verabschiede ich heute ICSI Nr. 11 mit leeren Eierstöcken und der Hoffnung, dass meine Eierstöcke sich irgendwann wieder daran erinnern, was ihre eigentliche Aufgabe ist.

Ich starte heute mit Cyclo Progynova. Dies ist ein Hormonersatzpräparat, eigentlich für die Wechseljahre. Damit soll mein Zyklus sich wieder einstellen. Hat bisher immer funktioniert.

Wie ich mich fühle? Mies...aber erträglich mies. Es war eigentlich klar, dass es bei diesem Start diesen Monat nichts wird. Aber so bin ich halt...immer schön dran glauben, dass irgendwann ein Wunder geschieht.

Es soll ja alles im Leben zu irgendetwas gut sein. Ich frage mich immer wieder mal, wozu das alles hier gut ist. Ausgesucht habe ich mir meine Situation nicht. Doch trotzdem sitze ich nun mit dieser Situation da und muss lernen, damit umzugehen. Jede Erfahrung im Leben macht uns zu den Menschen, die wir sind. Ich bin mir durch diesen ganzen Mist jedenfalls näher als ich mir früher war. Ich empfinde Gefühle stärker als davor. Oder besser gesagt, ich kann meine Gefühle jetzt zulassen. Das konnte ich früher nicht.

Nur will ich nicht noch ewig so eine alte Heulsuse sein. Endet eine meiner ICSI´s auch mal mit einem Lachen?

Jaja...so bin ich halt wirklich...immer schön daran glauben, dass irgendwann ein Wunder geschieht!

Eure Hanni mit den leeren Eierstöcken



Mittwoch, 9. Oktober 2013

typisch Hanni...

ICSI Nr. 11

Zyklustag 7

Was soll ich sagen? Die ICSI Nr. 11 startet mit leeren Eierstöcken. Kein einziger Follikel war heute auf dem Ultraschall zu sehen. Auch die Schleimhaut liegt erst bei 3-4 mm. Ok...man könnte sagen, es ist ja noch früh im Zyklus. Ich lasse jetzt mal zwei Tage lang das Clomifen weg und nehme am Wochenende noch mal zwei Tage lang die Dinger bevor ich das gute Menogon verschwende. Am Montag ist wieder Ultraschall. Wir werden sehen...

Was mich aber so traurig stimmt: Warum kann nicht mal was so laufen, wie ich es mir wünsche? Verlange ich zu viel? Bin ich so ein schlechter Mensch? Ich bin wieder an einem Punkt angelangt, an dem ich meine ganze Existenz in Frage stelle. Ich bin alt...ich bin hässlich...ich bin dumm... und ich bin zu nichts zu gebrauchen. Ich weiß, dass das nicht so ist! Nur irgendwo tief in mir nagt es...dieses fiese Gefühl.

Ich bin im Laufe meines Lebens immer wieder an so einen Punkt gekommen. Doch so oft wie in den letzten Jahren habe ich mich das nie gefragt. Wozu gibt es dich? Ich weiß es nicht.

Keine Angst! Ich drehe jetzt nicht komplett durch oder ertränke mich in Selbstmitleid...
Das ist alles absolut Hanni-typisch. Ich muss manchmal sehr hart zu mir selbst sein und mich komplett in Frage stellen, damit ich mir wieder sicher sein kann, dass mein Leben richtig ist.
Egal wie es ist.

Wie hat heute eine Freundin gesagt: "Kopf hoch, auch wenn der Hals dreckig ist!"

Liebe Grüße
Eure Hanni mit den leeren Eierstöcken



Donnerstag, 3. Oktober 2013

Mens sana in corpore sano...


... ein gesunder Geist in einem gesunden Körper!


Das ist mir heute morgen auf der Toilette eingefallen. Latein auf der Toilette? Ja...ich ticke manchmal schon komisch.

Aber vielleicht lag es einfach daran, dass SIE da ist. Pünktlich, auf den Punkt pünktlich, kam heute morgen meine Blutung. Das heißt also... um beim Latein zu bleiben...

Ludi incipiant...Mögen die Spiele beginnen!

Am Wochenende starte ich mit meinen Freunden Clomifen und Menogon in die neue Runde. Ich bin gespannt, was mich diesen Monat erwartet. Ich hoffe mal, am Ende bekomme ich einen Daumen, der nach oben zeigt.

Jetzt werde ich erst mal meine (hoffentlich) letzte Blutung und einen wundervollen sonnigen Tag genießen.

In diesem Sinne Salve
Eure Hanni

Samstag, 28. September 2013

Neid der Besitzlosen


 
Ich habe vor kurzem bei Trinchen´s Blog einen Beitrag zum Thema Neid kommentiert. Seit ein paar Tagen mache ich mir hierüber Gedanken. Verspüre ich Neid wenn ich einem Babybauch begegne? Ich habe die Tage genauer drauf geachtet. Vielleicht hat die Fremde vorhin beim Einkaufen gedacht, ich bin nicht ganz knusper, weil ich auf ihren Bauch gestarrt habe. Aber ich wollte bewusst wissen, was in mir vorgeht, wenn ich so einen schönen dicken Bauch sehe. Und was soll ich sagen...es ist nichts passiert. Ich bin weder in Tränen ausgebrochen noch habe ich die Frau hassen können.
 
Aber dann ist mir folgende Geschichte eingefallen:
Vor ein paar Monaten war ich auf einem Geburtstag. Unter den Gästen war ein Mädel, das ich nicht kannte. Nach ca. 15 Minuten hatte ich fast deren komplette Lebensgeschichte abbekommen..hach wie glücklich sie doch ist...hach wie toll ihr Mann ja ist…und erst das Kind…und hach dann machen wir noch ein zweites Kind… und hach und hach... Übrigens alles ohne Luft zu holen. Ok, sie hätte mir auch ein Messer zwischen die Rippen stechen können, ich weiß nicht, was mir lieber gewesen wäre. Ich hatte kurz zuvor mal wieder einen vorzeitigen Eisprung und somit eine abgebrochene ICSI erlebt. Konnte sie ja nicht wissen. Beim Heimfahren habe ich Rotz und Wasser geheult (und meine liebe Fahrerin hat alles abgekommen und hatte nicht mal Tempos im Auto tztztz).
 
War das Neid? Nein…das war Wut! Wut auf mich selbst. Wut auf meinen Körper und auf meine blöden Eierstöcke. Damit habe ich mehr zu kämpfen als mit Neid.
 
Warum sollte ich auf andere neidisch sein. Man sieht nie hinter die Kulissen. Es gibt sogar Menschen, die auf MICH neidisch sind. Ja, man glaubt es kaum. Da höre ich „Die Hanni, die kann sich das leisten, die hat ja auch keine Kinder“ oder „Sei froh, dass du keine Kinder hast…die machen nur Ärger“. Manche sehen nur das tolle Auto oder den tollen Fernseher. Muss ich mich jetzt dafür entschuldigen? Ich habe nun mal meist eine 50 Stunden-Woche und sitze am Sonntagmorgen noch im eigenen Büro, während andere im Biergarten sitzen. Klar mache ich das alles freiwillig und habe Spaß dabei.
 
Ich möchte damit nur sagen, dass hinter meine Kulisse auch niemand schauen kann...
Wenn ich mal wieder heulend im Eck sitze und nicht weiß, wo mir der Kopf steht…
Wenn ich mal wieder von meinem Leben enttäuscht wurde, weil mein Leben ohne Kinder nicht meine Entscheidung war…
Aber was soll´s, mich hätte es schlimmer treffen können.
 
Und die Erkenntnis, dass jeder, der mir auf der Straße begegnet, seine eigene Geschichte mit sich rumträgt, tröstet. Was übrigens aus der Frau mit dem tollen Leben geworden ist, weiß ich nicht. Vielleicht ist sie ja inzwischen geschieden!

 
Euch ein schönes Wochenende

Eure Hanni

 

PS: Es schleicht sich bei mir Sarkasmus ein. Das ist das beste Zeichen, dass ich bald wieder die Alte bin. Heute lagen der neue Stimulationsbogen und die neuen Rezepte im Briefkasten. Ich glaube, mein Stamm-Apotheker rollt bald für mich den roten Teppich aus.