Samstag, 17. August 2013

Hanni auf der Suche nach dem Glück


 
Im Kaffekränzchen der Blogschwestern wurde die Frage gestellt:
Was bedeutet Euch Glück?

Ganz schön fies…denn diese Frage lässt mich einfach nicht los. Eigentlich wollte ich nur schnell meine Gedanken als Kommentar hinterlassen, aber…diese Frage verdient einen eigenen Post in meinem Blog.

Kennt jemand noch die Zeichentrickserie „Herr Rossi sucht das Glück“? Vermutlich nicht, denn ich bin ja hier die Kinderwunschoma. Herr Rossi hatte von einer Fee eine Trillerpfeife geschenkt bekommen, mit der er um die Welt und durch die Zeit reisen konnte. Dabei war immer sein sprechender Hund. Auf ihren Reisen sind die zwei aber ständig in irgendwelche Schwierigkeiten geraten und waren immer wieder froh, nach Hause zu kommen. Manchmal wünsche ich mir auch so eine Trillerpfeife. Doch was hat das mit Glück zu tun? Ich begebe mich mal auf die Suche:

Bedeutenden Einfluss auf Glücksempfindungen haben nachweislich Endorphine, Oxytocin, sowie die Neurotransmitter Dopamin und Serotonin. Das Gehirn setzt diese Botenstoffe bei unterschiedlichen Aktivitäten frei, zum Beispiel bei der Nahrungsaufnahme, beim Geschlechtsverkehr oder beim Sport. Also bin ich beim Essen, beim Sex und bei Sport am glücklichsten? Sagt jedenfalls Wikipedia. Stimmt ja irgendwie schon, nur hält dieses Glück nicht so lange an. Also muss es noch mehr geben…

Bin ich glücklicher wenn ich im Lotto gewinne? Bestimmt nicht. Es heißt ja auch immer, Geld allein macht nicht glücklich. Mich würde es momentan eher beruhigen, so ein megafettes Konto, aber an meiner Situation würde das auch nichts ändern. Also weitersuchen…

Gilt die Vermeidung von Pech auch als Glück, im Sinne von Glück gehabt? Ich bin schon mal mit einem Pontiac Firebird mit …keine Ahnung…vielleicht 160 km/h…in einer Kurve in die Leitplanke geraten...sozusagen Fliehkraft live erlebt. Diesen Moment vergesse ich nie, als ich mich zu meinem Beifahrer umblickte und der sich mit allen 10 Fingern in den Sitz krallte und dahinter in tiefschwarzer Nacht die gelben Funken von der Reibung Auto/Leitplanke sprühten. Wir sind beide unverletzt ausgestiegen. Da hatte ich Glück…nur das Auto nicht.
 
Oder als ich beim Fallschirmspringen merkte, dass mein Funkgerät nicht funktioniert und ich ganz schön weit weg von der Landezone war. Zum Glück fand sich hinter den Bäumen eine schöne Wiese zum landen. Meine erste und auch letzte Landung als Fallschirmspringerin und keiner hat´s gesehen wie elegant ich war. Ja…auch hier hatte ich Glück. Wikipedia sagt dazu…Glück haben bedeutet, entweder schicksalhaft oder durch ein unvorhersehbares Ereignis begünstigt zu sein. Ok, dann war ich schon hin und wieder begünstigt. Aber bin ich dadurch glücklicher? Definitiv nein…nur lebendiger.

Inzwischen bin ich beim guten alten Duden angelangt:
Glückangenehme und freudige Gemütsverfassung, in der man sich befindet, wenn man in den Besitz oder Genuss von etwas kommt, was man sich gewünscht hat; Zustand der inneren Befriedigung und Hochstimmung.

Gut, ich glaube, hier komme ich meinem Glück näher. Ich laufe schon den ganzen Tag durch die Gegend und frage mich: Was heißt für MICH Glück? Ich habe sogar meinen Mann gefragt. Er sagte wörtlich: „Was´n des jetzt für ´ne Frage? Puh…äh…Glück ist, mit dir zusammen zu sein. Wie kommst du denn jetzt auf sowas?“ Und schwups, bin ich in einer freudigen Gemütsverfassung. Ist das Glück? Irgendwie schon.

Für mich bedeutet Glück also unheimlich viel…
Ein blauer Himmel,
Ein gutes Essen,
ja…ich gebe es zu…auch guter Sex…und das nach 23 Jahren mit meinem Mann.

Aber nicht nur das,
ich habe einen Beruf, der mir Spaß macht,
ich schreibe gerne in meinem Blog,
ich habe einen tollen Mann an meiner Seite,
ich kann durch meinen Garten laufen und freue mich an dem, was wächst…
ich habe meine innere Ruhe…meistens…

Und ich habe noch Ziele:
Ich will leben und dabei glücklich sein. Egal was kommt. Das Leben ist nun mal hin und wieder ein A*loch. Unbestreitbar. Und wer hier sagt, sein Leben ist immer toll, der sollte mal im Duden unter Lüge nachschlagen. Aber das gute am Leben ist, es geht immer weiter. Entweder man nimmt daran teil oder geht unter. Und ich will daran teilhaben. Mit allem was dazugehört.

Und dazu darf auch gerne ein kleiner Floh seinen Weg zu uns finden. Nicht um uns glücklich zu machen, nein, denn das sind wir ja schon, aber vielleicht um uns glücklicher zu machen. Denn nach oben hin ist immer noch Potential offen…jede Menge!

War es das, was Herr Rossi damals zeigen wollte? Man muss nicht immer wo anders hin oder jemand anderes sein; man kann auch mit dem, was man hat glücklich sein. Es kommt nur auf die Definition drauf an.

So..ich gehe jetzt jedenfalls zufrieden in meinem Garten, esse einen Flutschfinger und küsse meinen Mann. Egal was die Nachbarn sagen.

Liebe Grüße
Eure Hanni


PS: Liebe Lene, falls du das liest…Deine Idee mit „Mein Leben ist schön“ gehört meiner Meinung nach auch dazu, sein Glück zu finden.

 

6 Kommentare:

  1. Liebe Hanni,
    da hast du einen ganz tollen Post geschrieben. Und du hat schon viele Definitionen für Glück genannt.

    Jeder von uns Menschen ist sicher auf seine eigene Art und Weise glücklich und die verschiedensten Dinge oder Momente lassen uns "Glück" fühlen.
    Die beiden Momente aus deinem Leben, die du beschreibst, gehören definitiv in die Kategorie "Glück gehabt" und sicherlich warst nicht nur du glücklich darüber, dass alles gut ausgegangen ist, sondern auch die Menschen in deiner Umgebung.

    Ein anderes Glücklichsein ist meiner Meinung nach das Gefühl, das du ebenfalls beschreibst (du gehst gern in den Garten, hast Spaß an der Arbeit, hast einen tollen Mann usw.).
    Das beschreibt Momente, in denen man das Glück aktiv fühlt und man ein Lächeln auf dem Gesicht trägt.

    Ich finde (zumindest ist es bei mir so), dass es nicht immer einfach ist, zu sagen, dass man glücklich ist oder sich so fühlt. Ich bin ein Mensch, der sehr kopflastig ist und schnell über alle möglichen Dinge nachgrübelt und immer einen genauen Plan vor Augen haben muss. Da ist es manchmal nicht so leicht, sich das eigene Glück trotzdem vor Augen zu halten. Klar, ich weiß, dass ich grds. Glück im Leben habe, wir sind alle gesund, wir haben gute Jobs, eine schöne Wohnung, (größtenteils) eine tolle Familie und vieles mehr. Aber das auch wirklich zu fühlen, das ist dann nochmal etwas anderes.

    Ich habe mich deswegen auch Lene's "Projekt" angeschlossen und hoffe natürlich auch, dass mich meine Schwangerschaft das Glück noch öfter fühlen lässt.

    Puh, jetzt habe ich einfach ganz wild drauf los geschrieben, ich hoffe, es hat alles Sinn und Verstand ;-) Aber ich habe mir Gedanken über Glück gemacht und das hast du mit deinem Post bewirkt. Danke!

    Alles Liebe vom Küken!

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    1. Oh Küken, es hat alles Sinn und Verstand was du geschrieben hast. Und es freut mich, dass ich dich zum Nachdenken angeregt hab. So hat es sich jedenfalls gelohnt, gestern auf's Badputzen zu verzichten und lieber den ganzen Mittag zu philosophieren.

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  2. Wieder mal ein ganz wunderbarer Hanni-typischer Post! Deswegen lese ich hier so gern!

    Übrigens, wenn du ne Kinderwunschoma bist, weil du Herrn Rossi kennst, biste jetzt nicht mehr allein *grins*: ich kenn ihn nämlich auch... *singmodus an* oooohhh Herr Rrrrrrrrrrosssi suuucht das Glüück! *singmodus aus*

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  3. "Damals" waren die Zeichentrickserien echt noch gut. Ich liebte Paulchen Panther, Heidi und Nils Holgerson, ach ja..und Biene Maja und Captain Future und Grisu, der kleine Drache. Zum Glück bin ich aufgewachsen mit "Neues aus Uhlenbusch" und "Ferien auf Saltkrokan" und nicht mit so einem Schwachsinn wie den Teletubbis und dem ganzen RTL-Mist. Schön, dass noch jemand Herrn Rossi kennt. Habe seit gestern die Melodie im Kopf...Ohrwurm!

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  4. Ja, Ohrwurm! Definitiv!

    Klar, was war das noch schön "damals" - deine Liste kann ich (fast) komplett bestätigen... Ferien auf Saltkrokan...ein wunderbarer Klassiker... "du hast nicht den richtigen Ruck, Herr Melcher" oder Onkel Heini, der mit seinem Rad durch Uhlenbusch gurkte (hab ich übrigens hier auf DVD - unglaublich, dass die das tatsächlich auf DVD gepresst haben - ein Schatz meiner Kindheit.

    Ich glaube, ich nutze die nächsten Tage nochmal zum Kindheits-TV-gucken...

    LG
    ZweiLinien

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  5. Ja, liebe Hanni, ich habe Deine Worte eben gelesen und ich freue mich sehr, wenn Du gefallen an "Mein schönes Leben" gefunden hast. Ich selber schreibe diese Liste ja genau deshalb jede Woche: Damit die kleinen schönen Dinge nicht im Alltag verloren gehen und man sich selbst immer vor Augen führt, was man eigentlich alles Schönes in seinem Leben hat! Und das wiederum macht dann irgendwie glücklich (also die kleinen Dinge)!

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