Sonntag, 5. Januar 2014

Es geht weiter...


...mit mir, meinem Blog, den Geschichten UND mit der nächsten ICSI.

Erst mal zu mir:
Die Feiertage habe ich unbeschadet überstanden. Wir hatten einen Baum, Geschenke, Familie und Kerzen. Das war schön. Eine entfernte Verwandte war ganz überrascht und sagte: "Oh, ihr habt einen Baum? Dass ihr euch die Mühe macht?" Ich antwortete mit einem Lächeln "Ja, auch wir haben ein Anrecht auf Weihnachten." Mir krampfte zwar kurz mein Magen, aber ich blieb total cool. Vor einem Jahr hätte ich ihr wahrscheinlich ein Ohr abgebissen. Aber warum sollten wir es uns nicht schön machen? Nicht nur Kindern gefällt es, wenn abends die Lichter am Baum brennen.

Ja...und dann kam Silvester. Habe ich schon einmal erwähnt, dass ich Silvester nicht mag. Nach dieser ganzen "besinnlichen" Weihnachtszeit plötzlich in Partylaune zu kommen, ist mir schon immer schwer gefallen. Also waren wir zuhause. Es gab ein Zwei-Personen-Fondue und um Mitternacht habe ich mit dem Revolver drei Schüsse abgegeben und mir etwas gewünscht...der gleiche Wunsch wie Silvester 2008... und 2009... und 2010... und 2011... und 2012... und eben auch 2013. Keine Angst. Ich war nur kurz etwas wehmütig, aber mir geht es bestens.

So...da sind wir nun angekommen im Jahre 2014. Hallo 2014. Nett, dich kennenzulernen. Ich hoffe, es wird eine angenehme Freundschaft mit uns. An mir soll es mal nicht liegen, hörst du? Denn... tatarata... es geht weiter mit ICSI Nr. 13. Zum Glück bin ich nicht abergläubisch. Ich habe am Freitag meine letzte Cyclo Progynova genommen und starte meinen neuen Zyklus auch gleich mit Kopf- und Kreuzschmerzen. Ich denke mal, die rote Zora wird nicht mehr lange auf sich warten lassen. Ihr werdet es erfahren.

Lebensgeschichte #7

Und nun geht es weiter mit den Geschichten, die das Leben schreibt. Es gibt übrigens keinen Einsendeschluss. Wer also noch Lust hat, mir eine Geschichte zu schreiben, ich freue mich darüber.
Hier nun zur Geschichte von Das Kat...

Liebe Hanni,
ich finde deine Aktion mit den Lebensgeschichten super. Ich bin von Haus aus ziemlich neugierig und freue mich daher über jeden neuen Post zu diesem Thema. Die, die meinen Blog lesen, kennen zwar einen Teil meiner Lebensgeschichte, aber das, was mittlerweile nach perfekter Idylle aussieht, war nicht immer so und ein sehr langer Weg. Diesen würde ich gern teilen, um zum einen zu zeigen, was hinter einer schönen Fassade stecken kann und zum anderen, um Mut zu machen. Denn oft haben wir unser Schicksal selbst in der Hand.
Ich bin Einzelkind und stamme aus einem durchschnittlichen, gutbürgerlichen Elternhaus und meine Eltern haben immer versucht, mir meine Wünsche so gut es geht zu erfüllen. Wie sich das gehört, ging ich also aufs Gymnasium, denn Abitur und Studium sollten schon sein, denn aus dem Kind soll schließlich was vernünftiges werden. So richtig hat mich die Schule aber nicht interessiert und nachdem ich in der 10. Klasse nur selten überhaupt anwesend war, habe ich das Jahr natürlich nicht geschafft. Ich hatte aber keine Lust mehr darauf und habe die 10. dann auf der Realschule wiederholt statt dem Gymnasium. Dahin der Traum vom Abi. Aber mir war es vollkommen egal und auch in dem Jahr war ich nicht allzu häufig anwesend. Zum Ende des Jahres musste ich mich dann etwas zusammenreißen, sonst wäre ich nicht zur Prüfung zugelassen worden. Die habe ich aber mit links geschafft und dann einen Ausbildungsplatz im kaufmännischen Bereich gefunden.
Die Berufsschule war dann nach der ganzen verhassten Schulzeit eine sehr schöne Zeit und die Ausbildung war das Beste, was mir passieren konnte. Zu der Zeit lernte ich dann meinen Exmann kennen und nach Ende meiner Ausbildung bin ich dann zu ihm gezogen. Der Arbeitsmarkt im Osten ist allerdings ziemlich schwierig. Ich wurde zwar von meinem Ausbildungsbetrieb übernommen, musste dann aber im Folgejahr betriebsbedingt gekündigt werden. Einen neuen Job fand ich relativ schnell, aber dieser endete relativ schnell in der Insolvenz des Arbeitgebers. In meiner Verzweiflung nahm ich dann eine befristete Sekretariatsstelle an, aber der Chef war ein absoluter Choleriker, so dass ich froh war, nach einem halben Jahr wieder gehen zu können. Ich war froh, nach der befristeten Stelle dann einen dauerhaften Job gefunden zu haben, aber das Einkommen war ziemlich am untersten Limit.
Durch diese vielen Wechsel bin ich in eine ziemliche Schuldenspirale gerutscht. Mein Exmann hat auch gern Geld ausgegeben, was gar nicht da war und so nahm das finanzielle Debakel seinen Lauf. Wir waren zwischenzeitlich schon ein paar Jahre zusammen und die logische Konsequenz war dann die Heirat. Also haben wir einen Hochzeitstermin festgelegt und ich habe mir ein Brautkleid gekauft. Zum Zeitpunkt der Hochzeit war uns beiden klar, dass das eigentlich nicht gut gehen kann, aber wir hatten nicht den Mut, das alles abzusagen. Also haben wir groß und teuer gefeiert. Zumindest die Feier war schön, aber schon während der Hochzeitsreise haben sich meine Zweifel bestätigt. Ein reichliches Jahr später stand dann für mich fest, dass ich so nicht weiterleben möchte, da aber mein Opa schwer erkrankte und kurze Zeit später verstarb, wollte ich meine Familie zu der Zeit nicht auch noch mit einer Trennung belasten und habe noch ein Weilchen ausgehalten. Und dann stand die Hochzeit meines Schwagers an, die ich nicht verderben wollte... ...aber einen Tag nach dieser Hochzeit habe ich dann Nägel mit Köpfen gemacht und bin wieder zu meinen Eltern gezogen. Finanziell war das ganze ein Desaster und ich bin mit einer fünfstelligen Schuldensumme aus dieser Beziehung raus.
Nachdem meine Eltern dann aber irgendwann aus der alten Wohnung auszogen, musste ich mir wohl oder übel was eigenes suchen. Leisten konnte ich es mir nicht, aber auf Dauer hat es auch nicht funktioniert, als Erwachsene wieder unter dem Pantoffel der Eltern zu stehen. Irgendwann war dann die Scheidung eingereicht und ich habe im Internet geschaut, ob es nicht irgendwo doch noch einen passenden Mann für mich gibt. Gefunden habe ich meinen jetzigen Mann - die Liebe meines Lebens und das Beste, was mir je passiert ist. Durch den Umzug in den hohen Norden konnte ich mich finanziell deutlich verbessern und war endlich in der Lage, meiner Schulden Herr zu werden.
Mittlerweile haben wir uns ein schönes Leben aufgebaut, ein Haus gekauft und nach einem langen Weg ist nun auch unser Wunschkind unterwegs.
Was ich euch damit eigentlich erzählen wollte: wenn man ganz tief am Boden ist, geht es irgendwann nur noch bergauf. Verliert nie den Mut, denn das Leben hat so manch schöne Überraschung für euch. Ihr müsst nur ein wenig Geduld haben.
Alles Liebe
Liebe Das Kat,
erst mal möchte ich auch hier noch gratulieren zur Schwangerschaft. Dann freut es mich, dass du so ehrlich und offen über das Thema "Schulden" schreibst. Zum Glück hast du durchgehalten und hast nicht den Kopf in den Sand gesteckt. Ich danke dir für deine Geschichte.
Liebe Grüße
Hanni

6 Kommentare:

  1. Kuckuck... ich schon wieder ;) Toi toi toi... ich wünsche euch alles alles Gute für diesen 13. Versuch von ganzem ♥! Ihr habt es so verdient!

    Das mit den Lebensgeschichten find ich toll... vielleicht bekommst Du demnächst eine Email von mir!

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  2. Liebe Hanni,

    "Aber warum sollten wir es uns nicht schön machen? Nicht nur Kindern gefällt es, wenn abends die Lichter am Baum brennen."

    Da hast Du aber sowas von Recht! Immer diese Dummschwätzer in Familie oder im Freundeskreis - ätzend. Aber zum Glück konntest Du drüber stehen.

    Für 2014 wünsche ich Dir einfach nur das Beste. Schön, dass Ihr nun weitermacht und für Nummer 13 ganz, ganz viel Glück!
    Drücke Dich, Lene


    @Kat: Danke, dass Du Deine Geschichte mit uns geteilt hast!
    @Hanni: Danke, dass Du den Platz für Lebensgeschichten bietest!

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  3. Liebe Hanni, also ich hätte ihr -zumindest gedanklich- beide Ohren abgebissen... Das Du so cool geblieben bist, Reschpääkt!
    Ich wünsche Dir für 2014 Erfolg in allen Lebenslagen aber ganz besonders, dass der Kinderwunsch endlich erfüllt wird!

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  4. Liebe Hanni, ich erinnere noch gut, wie du im letzten Jahr von der ICSI-Pause geschrieben hast - und jetzt geht es schon wieder weiter! Ich wünsche dir jetzte schon viel Glück für die "Ei-Produktion", da muss doch was bei rausspringen!

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  5. Liebe Hanni,
    für all das, was ich hier über Dich und Deine Kinderwunschgeschichte gelesen habe, kann ich Dir nur meinen größten Respekt entgegenbringen und Dir von ganzem Herzen alles Liebe wünschen!!

    Herzlichst Kitty

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  6. ich glaube ganz fest an die 13, an deine 13. Wenn 2013 scheisse war, kann nur 2014 die 13 icsi gut ausgehen. Ich wünsche es dir von Herzen

    ganz liebe grüße
    angi ♥

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