Aber ich
wäre nicht ich, wenn ich liegen geblieben wäre. Nicht umsonst sage ich immer:
„Was uns nicht tötet, härtet ab und nur die Harten kommen in den Garten.“ Wenn
man selbst nicht mehr weiterkommt, muss man sich helfen lassen. Auch das musste
ich lernen. Zum Glück ist mir eine alte Freundin eingefallen und zum Glück war gerade sowieso
ihre Steuererklärung fällig. A. hat vor kurzem eine Praxis für Psychotherapie
als Heilpraktiker eröffnet. „Wenn mir schon jemand im Kopf rumwühlt, dann
wenigstens jemand, dem ich vertraue“, dachte ich mir und bin tatsächlich zu ihr
auf die Couch. Wir haben herausgefunden, dass ich Probleme habe, das „Schlumpige“
in mir zu akzeptieren. Das stimmt. Ich bin bei anderen Menschen tolerant und
rücksichtsvoll aber bei mir setze ich andere Maßstäbe. Ich muss immer hart und
stark sein und gestehe mir selbst nie eine Schwäche ein…immer alles unter
Kontrolle halten. Diese Erkenntnis „heilt“ zwar nicht meine Eierstöcke, aber
hilft mir, wenn ich schon heulen muss, mich wenigstens dabei nicht schlecht zu
fühlen. Sondern eher froh darüber zu sein, dass mir die ganze Situation nicht
im Halse stecken bleibt. Also weine ich mich frei. Und ich weine viel. Einfach
so…zum Frühstück…bei der Arbeit…vor dem Fernseher…am liebsten in den Armen meines Mannes.
Ich habe sogar die Jacke von meinem Chef vollgeheult als ich mich auch hier
endlich geoutet habe. Es hilft tatsächlich. Die Tränen werden weniger und hin
und wieder muss ich sogar wieder lachen. Juhu…ein Teil von der alten Hanni ist
wieder da. Und nun? Wir machen weiter!
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